Zusammenfassung
Als im Verlaufe der Nachkriegszeit in Italien der alte Brauch der saumseligen Arbeitsweise des Parlaments nicht nachließ und in den Jahren 1921/22 die kommunistischen Unruhen sich in einer Besitzergreifung der Industrie durch die Arbeiterschaft auswirkten, trat Mussolini durch seinen berühmten Zug nach Rom als Beschützer der Wirtschaft und Erneuerer des nationalen Staatsgedankens auf. Seit der Zeit, wo viele tausende Gemeinden dem sozialistischen Einfluß entrissen und dem Faschismus zugeführt wurden, hat dieser Mann die Gewalt in Händen, anfänglich unter Innehaltung aller verfassungsmäßigen Rechte und Pflichten erworben, später aber sein Diktatorgesicht immer mehr enthüllend. Die Anfänge seiner Macht stützten sich auf das Geld, das dieser ehemalige, heute 44jährige Sozialist in großen Mengen von der Industrie zur Abwendung der kommunistischen Gefahr erhielt, dem sich zuerst die Kriegsteilnehmer, dann aber auch Arbeitslose anschlossen, unter ihnen unendlich viele Menschen mit großem Idealismus und Verantwortungsgefühl.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Müller, W. (1928). Der Charakter des Faschismus. In: Der Faschismus als soziale Wirtschaftsmacht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-37026-1_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-37026-1_1
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