Zusammenfassung
Die synthetische Arzneimittelchemie hat auf dem Gebiete der antipyretischen Mittel, sowie der Schlafmittel ihre grössten Triumphe gefeiert. Eine grosse Reihe neuer Körper wurden geschaffen, von denen einige in den dauernden Besitzstand der Heilkunde übergegangen sind. Aber die grosse Verbreitung verdanken die moderne Antipyretica nicht so sehr ihrer Temperatur herabsetzenden Wirkung als vielmehr ihren vortrefflichen Nebenwirkungen auf das Nervensystem, vor allem der besonderen schmerzstillenden Funktion. Die ursprünglich treibende Idee der Synthetiker war, die Resultate der Erforschung der Konstitution des Chinins in der Weise zu verwerthen, dass man neue, dem Chinin, soweit seine Konstitution bekannt, oder wie damals seine Konstitution aufgefasst wurde, analoge Körper aufbaue. Die Anschauungen über den Bau des Chinins waren zu jener Zeit unrichtig und auf Grund dieser unrichtigen Anschauungen über den Aufbau des Chinins gelangte man zu synthetischen Körpern, welche vom Chinin in ihrer Wirkung sich wesentlich verschieden verhielten, die wohl Antipyretica waren, aber aus Gründen, die ausserhalb der Analogie mit dem Chinin liegen. Der grossen Reihe künstlicher Fiebermittel, welche alle das Chinin ersetzen sollten, mangelt eine, und zwar die wichtigste Funktion des Chinins, nämlich die specifische Wirkung bei der Malaria.
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Fränkel, S. (1901). Antipyretica. In: Die Arzneimittel-Synthese auf Grundlage der Beziehungen zwischen chemischem Aufbau und Wirkung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-37007-0_6
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