Zusammenfassung
Bei den Wirkungen der anorganischen Körper lässt sich eine bestimmte Gesetzmässigkeit innerhalb gewisser Reihen leicht erkennen. Schon im Jahre 1839 hat Blake gezeigt, dass die Wirkung der Lösung verschiedener Salze, in das Blut eingeführt, nur von dem elektro-positiven Grundstoffe abhängt, und die Säure im Salze zu der Wirkung desselben in gar keinem oder nur sehr geringem Zusammenhange steht. Später konnte er zeigen, dass bei den Metallen die Wirksamkeit einer und derselben isomorphen Gruppe im Verhältnisse zum Atomgewichte steht. Je grösser das Atomgewicht innerhalb der isomorphen Gruppe, desto intensiver die physiologische Wirkung. Es stimmen die einatomigen Metalle Li, Na, Rb, Tl, Cs, Ag, genau in ihrer physiologischen Wirkung überein. Die zweiatomigen Metalle Mg, Te, Mn, Co, Ni, Cu, Zn, Cd, haben untereinander ebenfalls eine Uebereinstimmung aufzuweisen, dasselbe zeigt sich in der Gruppe Ca, Sr, Ba. In den Salzen der Magnesiumreihe ist die analoge physiologische Wirkung deutlich ausgesprochen. Man kann leicht ersehen, dass sich ihre Wirksamkeit mit der Zunahme des Atomgewichtes steigert, ebenso bei den Salzen der Calciumgruppe. Die vieratomigen Elemente Thorium, Palladium, Platin, Osmium und Gold zeigen alle übereinstimmend eine grosse Intensität der physiologischen Wirkung. Nach den Untersuchungen von Blake stimmen auch die drei Halogene Chlor, Jod und Brom in ihren physiologischen Wirkungen überein, doch fällt für diese Gruppe die Intensitätszunahme mit der Höhe des Atom gewichtes fort, da bekanntlich die Salzsäure stärker wirkt wie Bromwasserstoff und die Bromsäure stärker als die Jodsäure.
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Fränkel, S. (1901). Theorie der Wirkungen anorganischer Körper. In: Die Arzneimittel-Synthese auf Grundlage der Beziehungen zwischen chemischem Aufbau und Wirkung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-37007-0_1
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