Zusammenfassung
Wenn man davon ausgeht, daß der antike Arzt Aretaios einige Jahrzehnte früher gelebt hat als Galen (129–199 n. Chr.), und dafür gibt es eine Reihe von Indizien, auch wenn bisher der letzte wissenschaftliche Beweis dafür fehlt, dann hätte dieser ärztliche Schriftsteller zum ersten Mal den Ausdruck „Diabetes“ gebraucht. Er steht — wir zitierten eingangs den Satz — zu Beginn der eindrucksvollen Krankheitsschilderung, bei der allerdings bis heute noch nicht entschieden ist, ob es sich um einen Diabetes mellitus, für den vieles spricht, oder um einen Diabetes insipidus gehandelt haben dürfte. Darüber wird später zu diskutieren sein. Nachdem Aretaios sein Kapitel mit den Worten „Der Diabetes ist eine rätselvolle Krankheit“ eingeleitet hatte, fühlte er sich doch bemüßigt, innerhalb des Kapitels auf diesen offensichtlich nicht allzu bekannten Terminus technicus noch einmal hinzuweisen, indem er erklärte:
„Und daher hat auch, wie ich glaube, die Krankheit den Namen Diabetes erhalten, als wenn sie ein Weinheber (Siphon) wäre, weil nämlich die Flüssigkeit nicht im Körper bleibt, sondern den Menschen wie eine Röhre benutzt, durch welche sie abfließen kann“ (Aretaios, S. 133; Schadewaldt, 1968).
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Schadewaldt, H. (1975). Terminologie. In: Schadewaldt, H. (eds) Geschichte des Diabetes mellitus. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36988-3_2
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