Einleitung

Zusammenfassung

Diese Feststellung des antiken Arztes Aretaios von Kappadozien (um 81- um 138 n. Chr.) besteht auch heute noch mit vollem Recht. Fast zwei Jahrtausende war die eigentliche Ursache dieses merkwürdigen Leidens im Dunkeln geblieben. Endlich glaubte man, mit der Entdeckung des Pankreasdiabetes im Jahre 1889 und der Einführung des Insulins in den Arzneischatz ab 1922 die Ursache und die ätiologische Therapie des Diabetes gefunden zu haben. Da traten auf der Basis des neu erworbenen Wissens auch wieder neue Probleme auf, die der Forschung neue Rätsel aufgaben. Es sei nur an die Insulinresistenz, die Wirkungsweise des Pankreashormons im Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel und neuere Erkenntnisse der Pathologie und Elektronenmikroskopie erinnert. Auch die Tatsache, daß Aretaios im 1. nachchristlichen Jahrhundert noch davon sprechen konnte: „(der Diabetes) ist bei den Menschen auch ganz und gar nicht häufig“, während 1964 auf dem 5. Kongreß der „International Diabetes Federation“ in Toronto Herbert H. Entmacher und Paul S. Marks feststellten, daß in vielen Ländern der Welt heute bereits ein Diabetiker auf 900 gesunde 25jährige Menschen kommt und dieser Quotient bei 25–44jährigen auf 1:200, bei 45–64jährigen auf 1:50 und bei über 65jährigen sogar auf 1:20 ansteigt, gab zu weitschichtigen Überlegungen Anlaß, ohne daß bis heute die außergewöhnliche Vermehrung der Diabetesfälle in aller Welt bis ins einzelne geklärt werden konnte. Sicher ist, daß diese Vermehrung weder allein durch die höhere Lebenserwartung mit einem verstärkten Auftreten von Altersdiabetes noch durch die besseren diagnostischen und therapeutischen Verfahren erklärt werden kann.