Zusammenfassung
Die Frage nach dem richtigen Preis bildet das Zentralthema einer einzelwirtschaftlichen Theorie der Preispolitik1. Welches sind die Kriterien, die Aussagen darüber zulassen, ob ein Preis richtig gestellt ist? Wann kann man sagen, daß ein Unternehmen sich preispolitisch richtig verhält? In welcher Weise wird dieses Verhalten von der konkreten Lage bestimmt, in der sich ein Unternehmen befindet? Liefert das erwerbswirtschaftliche Prinzip die Kriterien, nach denen hier gefragt wird?
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Literatur
Zu den weiteren Ausführungen vgl. folgende Literatur: Schmalenbach, E., Grundlagen der Selbstkostenrechnung und Preispolitik, 6. Aufl., Leipzig 1934
Schmidt, F., Kalkulation und Preispolitik, Berlin 1930
Lohmann, M., Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 3. Aufl., Tübingen 1959
Stackelberg, H. v., Grundlagen der Theoretischen Volkswirtschaftslehre, Bern-Tübingen 1951
Möller, H., Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung, Wien 1941
Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie, II. Teil, 6. verbess. Auflage, Tübingen 1960
Richter, R., Das Konkurrenzproblem im Oligopol, Berlin 1954
Brandt, K., Preistheorie, Ludwigshafen 1960
Krelle, W., Preistheorie, Tübingen-Zürich 1961
Jacob, H., Preispolitik, in: Die Wirtschaftswissenschaften, Wiesbaden 1963.
Kilger, W., Die quantitative Ableitung polypolistischer Preisabsatzfunktionen aus den Heterogenitätsbedingungen atomistischer Märkte, in: Zur Theorie der Unternehmung, herausg. von H. Koch, Wiesbaden 1962, S. 269 ff.
Marshall, A., Principles of Economics, 8th Ed., London 1947
Chamberlin, E. H., The Theory of Monopolistic Competition, 6th Ed., Cambridge Mass. 1950
Robinson, J., The Economics of Imperfect Competition, London 1950
Stigler, G. J., The Theory of Price, New York 1949
Boulding, K. E., Economic Analysis, New York 1948
Bain, J. S., Price Theory, New York 1952
Machlup, F., The Economics of Sellers’ Competition, Baltimore 1952
Chambley, P., L’Oligopole, Paris 1944
Marchal, J., Le Mécanisme des Prix, Paris 1948
Marjolin, R., Prix, Monnaie, Production, Paris 1941
Neumann, J. v., und O. Morgenstern, Theory of Games and Economic Behavior, 3rd ed., Princeton N. J. 1953, dtsch. Übers., Spieltheorie und wirtschaftliches Verhalten, Würzburg 1961
Shfbik, M., Strategy and Market Structure, New York 1959.
Liefmann-Keil, E., Organisierte Konkurrenzpreisbildung, Leipzig 1936.
Bei seiner Einteilung der Märkte verwendet R. Seyffert den Ausdruck „Polypol“ in dem oben angegebenen (sprachlich an sich richtigen) Sinne. Da jedoch der Einteilungszweck bei Seyffert ein anderer ist als der, um den es sich hier handelt, erscheint es uns gerechtfertigt, den Anschluß an den Sprachgebrauch zu halten. Seyffert, R., Wirtschaftslehre des Handels, 4. Aufl., Köln-Opladen 1961, S. 372ff.
Möller, H., Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung. Wien 1941, S. 39. Im Schema bedeutet a vollkommene, b unvollkommene Märkte.
Vgl. hierzu auch Geertman, J. A., De Leer van de Marginale Kostprijs, Amsterdam-Brüssel 1949, Abschnitt XVI, S. 185ff.; Kleerekoper, S.,
Grondbeginselen der Bedrijfseconomie, Teil I u. II, Amsterdam 1948 u. 1949; Goudriaan, J., Economie in zestien Bladzijden, Amsterdam 1932.
Chamberlin, E. H., The Theory of Monopolistic Competition. Cambridge Mass. 1950, 6th ed., p. 71 ff.
Triffin, R., Monopolistic Competition and General Equilibrium Theory, Cambridge, Mass. 1949, p. 97–105.
Die Reaktion des Angebots oder der Nachfrage auf Preisänderungen eines anderen Gutes wird Kreuzpreiselastizität genannt. Bei Substitutionsgütern ist diese Elastizität immer positiv, bei komplementären Gütern negativ.
Da hier mit endlichen Größen gerechnet wird, werden statt der Differentiale Differenzen verwendet. Dadurch wird der Ausdruck für den Triffinschen
Koeffizienten grundsätzlich nicht geändert.
Vgl. Frisch, R., Monopole — Polypole, La Notion de Force dans l’Economie, Westergaard-Festschrift 1933.
2 Vgl. Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie, IL Teil, 6., verbess. Aufl., Tübingen 1960.
Auch die preistheoretischen Ausführungen von H. Möller lassen, obwohl er vom Marktformenschema ausgeht, erkennen, daß er den Verhaltensweisen eine große Bedeutung beimißt. Vgl. Möller, H., Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung, Wien 1941.
Vgl. Cournot, A., Untersuchungen über die mathematischen Grundlagen der Theorie des Reichtums, Jena 1924, Sammlung sozialwissenschaftlicher Meister, Übersetzung von W. G. Waffenschmidt.
Besonders hervorgehoben sei das instruktive Werk von E. Schneider, Reine Theorie monopolistischer Wirtschaftsformen, Tübingen 1932
Vgl. auch Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie, II. Teil, 6. verbess. Aufl., Tübingen 1960
ferner Stackelberg, H. v., Grundlagen der Theoretischen Volkswirtschaftslehre, 2. Aufl., Bern-Tübingen 1951
Waffenschmidt, W. G., Anschauliche Einführung in die Allgemeine und Theoretische Nationalökonomie, Meisenheim 1950
Möller, H., Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung, Wien 1941
Carell, E., Grundlagen der Preisbüdung, Berlin 1952
Röper, B., Die Konkurrenz und ihre Fehlentwicklungen, Berlin 1952
Marchal, J., Le Mécanisme des Prix, Paris 1948.
Marshall, A., Principles of Economics. London 1947, 8th ed., p. 102.
Die Preis- und Absatzänderungen werden hier nicht als endliche Größen aufgefaßt, um dann zu der sog. Bogenelastizität zu kommen, wie es bei Stackelberg der Fall ist. Stackelberg, H. v., Grundlagen der Theoretischen Nationalökonomie, 2. Aufl., Bern-Tübingen 1951, S. 178.
Die Tatsache, daß hier mit endlichen Größen gerechnet wird, ändert grundsätzlich nichts an dem oben gegebenen Elastizitätsausdruck.
Bei größeren Differenzen erscheint es zweckmäßig, mit Durchschnittswerten zu rechnen.
Von dem negativen Vorzeichen kann hier abgesehen werden.
Vgl. Gutenberg, E., Über den Verlauf von Kostenkurven und seine Begründung, Z. f. handelswissenschaftliche Forschung, N.F., 5. Jahrg. (1953), S. 1ff.
Dem Beispiel liegt eine Absatzkurve der Gleichung p = 6,00- 0,03 x und eine Kostenkurve der Gleichung K = 50 + 3,00x zugrunde.
Die Grenzkosten sind konstant, da eine lineare Gesamtkostenfunktion unterstellt wird.
Da die fixen Kosten sich auch bei anderen Marktformen für die Preispolitik als nicht relevant erweisen, verrechnet sie die moderne Kostenrechnung nicht mehr auf die Erzeugnisse. Vgl. Plaut, H. G., Grundlagen der Grenz-Plankostenrechnung, Z. f. Betriebswirtschaft, 1953, S. 322.
Praktisch gibt es solche Betriebe natürlich nicht. Angenähert ist dieser Extremfall aber zum Beispiel bei Wasserkraft-Elektrizitätswerken gegeben, die nahezu ausschließlich mit fixen Kosten arbeiten.
Es ist zu bemerken, daß bei U-förmigen Grenzkosten zwei Schnittpunkte zwischen der Grenzerlös- und der Grenzkostenkurve entstehen können. Hier entscheidet die Bedingung, daß die zweite Ableitung der Gewinnfunktion negativ sein muß, darüber, bei welchem dieser beiden Schnittpunkte das Gewinnmaximum liegt: Diese Bedingung kann aber, wie man sich leicht überzeugen kann, stets nur im zweiten Schnittpunkt erfüllt sein (vgl. Abb. 17).
Die hinreichenden Bedingungen für den Eintritt eines Maximums sind ebenfalls erfüllt.
Barankin, E. W., and R. Dorfman, On Quadratic Programming, University of California Publications in Statistics, Vol. 2 (1958), S. 285–318
Houtfakker, H. S., The Capacity Method of Quadratic Programming, Econometrica, Vol. 28 (1960), S. 62–87
Theil, H., and C. van de Panne, Quadratic Programming as an Extension of Classical Quadratic Maximization, Management Science, Vol. 7 (1960), S. 1–20.
Wolfe, P., The Simplex Method for Quadratic Programming, Econometrica, Vol. 27 (1959), S. 382–398
Frank, M., and P. Wolfe, An Algorithm for Quadratic Programming, Naval Research Logistics Quarterly, Vol. 3 (1956), S. 95
Künzi, H. P., und W. Krelle, Nichtlineare Programmierung, Berlin-Göttingen-Heidelberg 1962
Hadley, G., Nonlinear and Dynamic Programming, Reading, Mass. 1964.
Die Variablen u1, u 2 , u z können, da jedes u ganzzahlig und die Summe aller u kleiner oder gleich 1 sein soll, nur die Werte 0 oder 1 annehmen. Diese Bedingung besagt ferner, daß höchstens ein u, zum Beispiel u1, gleich 1 werden kann, während dann alle anderen u gleich 0 sind, das heißt, daß die Mengen des Gutes A, die zum Preise von 1,00 DM und 0,90 DM angeboten werden sollen, gleich 0 sind, also nicht in das Verkaufsprogramm aufgenommen werden, während das Gut A zum Preise von 1,25 DM bis zu der vorgegebenen Höchstmenge produziert und abgesetzt werden kann.
Dantzig, G. B., On the Significance of Solving Linear Programming Problems with Some Integer Variables, Econometrica, Vol. 28 (1960), S. 30–44
Gass, S.I., Linear Programming, New York—Toronto—London 1958
Gomory, R. E., An Algorithm for the Mixed Integer Problem, The RAND Corporation, Paper 1885, 1960.
Gomory, R. E., and W. J. Baumöl, Integer Programming and Pricing, Econometrica, Vol. 28 (1960), S. 521–550.
Das Teilmonopol kann als eine Unterart des unvollkommenen Monopols aufgefaßt werden. In diesem Falle steht einem großen Unternehmen eine große Zahl kleiner Unternehmen gegenüber. Diese Unternehmen akzeptieren die Preise des Großen, da ihre Gesamterzeugung so klein ist, daß der Große an keinen Preiskampf denkt. Die Kleinen verhalten sich wie Mengenanpasser. Dieser Fall wird in dem Abschnitt über Preisführerschaft beschrieben.
Vgl. auch Lehmann, G., Marktformenlehre und Monopolpolitik, Berlin 1956.
Vgl. hierzu: Bain, J. S., A Note on Pricing in Monopoly and Oligopoly, American Economie Review, Vol. 39 (1949), S. 454ff.
Morgan, Th., A Measure of Monopoly in Selling, Quarterly Journal of Economics, Vol. 60 (1946), S. 461ff.
Papandreou, A. G., Market Structure and Monopoly Power, American Economic Review, Vol. 39 (1949).12
Rothschild, K. W., The Degree of Monopoly, in: Economica, NS. Vol. 10 (1942). Er betrachtet das Neigungsverhältnis zwischen den Nachfragekurven eines Industriezweiges und eines zur Gruppe gehörenden Unternehmens als Indiz für Marktbeherrschung eines Unternehmens (ausgehend von der Theorie Chamberlins).
Lerner, A. P., The Concept of Monopoly and the Measurement of Monopoly Power, Review of Economic Studies, Vol. 1 (1934). Er verwendet die Differenz zwischen Preis und Grenzkosten als Grundlage für die Entwicklung eines Monopolgradmaßstabes.
Bain, J. S., The Profit Rate as a Measure of Monopoly Power, Quarterly Journal of Economics, Vol. 55 (1941), S. 246.
Vgl. hierzu auch die Darlegungen bei F. Machlup über das Monopol, Hdwb. d. Sozw., 7. Bd. (1961), S. 427ff., u. The Economics of Sellers’ Competition, Baltimore 1952, S. 559ff.
Mill, J. St., Principles of Political Economy, with some of their Applications to Social Psychology, 1st ed., London 1848, übersetzt von A. Wäntig, Jena 1924. Hier interessiert vor allem der dritte Teil des ersten Bandes, besonders S. 701.
Die Horizontaladdition der individuellen Angebotskurven zur Gesamtangebotskurve ist ein makroökonomisches Problem und wird deshalb nicht hier im einzelnen behandelt. Vgl. hierüber E. Schnbidbb, Einführung in die Wirtschaftstheorie, II. Teil, 6. verbesserte. Aufl., Tübingen 1960.
„Law of indifference“ nach Jevons.
Mathematisch ausgedrückt ist unter den gegebenen Umständen der Grenzerlös die erste Ableitung der Erlösfunktion E’ = p. Setzt man in die AMOROSO-Robinson-Formel (math) ein, so erhält man ebenfalls für E’ den Wert p.
Ein solcher Verlauf ist auch dann möglich, wenn das Ertragsgesetz nicht in seiner bisherigen Formulierung Gültigkeit hat; denn auch die Produktionsfunktion B kann hierzu führen, wenn allerdings auch nur in Ausnahmefällen (s. Band I, Teil II).
Biese These läßt sich exakter und übersichtlicher unter Verwendung mathematischer Symbole ableiten. Der Gewinn eines Unternehmens ist die Differenz zwischen dem Erlös und den Kosten in einer bestimmten Zeitperiode, wobei Erlös und Kosten als eine Funktion der Produktmenge aufgefaßt sind. Bezeichnet man den Gewinn als G(x), den Erlös als E(x) und die Kosten als K(x), so kann man schreiben : Da im Falle der vollständigen atomistischen Konkurrenz der Preis p konstant ist — der Betrieb vermag absatzpolitisch ja nur Mengenanpassung zu treiben — so kann man für den Erlös in die obige Formel px einsetzen: G(x) = px-K(x). Biese Funktion hat dort ein Maximum, wo die erste Ableitung gleich Null ist. G’(x) = p-K’(x), p-K’(x) = 0, p = K’(x). Diese Bedingung sagt aus, daß die gewinnmaximale Absatzmenge eines Betriebes bei vollkommener atomistischer Konkurrenz nur dort liegen kann, wo die Grenzkosten gleich dem Preis sind.
Es ist weiterhin noch zu berücksichtigen, daß bei geringen Absatzmengen die fixen Stückkosten sehr hoch sind, so daß hier in der Regel kein Gewinn erzielt werden kann. Im übrigen wirken sich aber auch hier die fixen Kosten auf die Lage der günstigsten Absatzmenge nicht aus, wie im einzelnen noch zu zeigen sein wird.
Auch hier gilt selbstverständlich, daß diese Grenze durch quantitative Anpassung verschoben werden kann.
Liegen für alle Betriebe auf diese Weise die individuellen Angebotskurven fest, so ergibt sich aus diesen die Gesamtangebotsfunktion genau so durch Horizontaladdition, wie sich die Gesamtnachfragefunktion durch Horizontaladdition der individuellen Nachfragefunktionen ergibt. Hierauf soll aber in diesen, allein auf die betriebsindividuellen Probleme der Absatzpolitik abgestellten Abhandlungen nicht näher eingegangen werden. Vgl. hierüber vor allem Schneider, E., a.a. O., S. 127ff. Im Rahmen dieser Abhandlungen interessiert nur der durch den Schnittpunkt der Gesamtangebots- und der Gesamtnachfragekurve festgelegte Preis als Datum der betriebsindividuellen Absatzpolitik.
Auf das Problem von Unterkostenverkäufen wird im Abschnitt V dieses Kapitels noch näher eingegangen.
Dieser Fall ist ausführlich in Band I, beschrieben. Vgl. ferner Gutenberg, E., Über den Verlauf von Kostenkurven und seine Begründung, Z. f. handelswissenschaftliche Forschung, N.F., 5. Jahrg. (1953), S. 1 ff.
Dieses liegt bei linearen Gesamtkosten an der jeweiligen Kapazitâtsgrenze.
Selbstverständlich liegt bei drei Anbietern keine atomistische Konkurrenz vor. Man muß sich die in Abb. 31 wiedergegebene Gruppe entsprechend erweitert vorstellen.
Wobei dieser Begriff nunmehr in dem hier für zulässig erachteten weiteren Sinne gebraucht wird.
Auf die Bedeutung des Verhältnisses zwischen Warenpreis und Warenqualität hat vor allem Sandig aufmerksam gemacht. Er weist hierbei darauf hin, daß im Sortiment jede Preisstufe, jede Qualität, jede Form- und Farbgebung mit einer anderen konkurriert. So sieht er denn auch deutlich, daß die betriebswirtschaftliche Preispolitik nur ein Ausschnitt aus der gesamten Absatzpolitik ist. Damit hat Sandig die Preispolitik und damit die Absatzpolitik in das Ganze des betrieblichen Geschehens eingeordnet, ein Bemühen, das in der gleichen Richtung liegt, in der hier vorgegangen wird. Vgl. Sandig, C, Die Führung des Betriebes, Betriebswirtschaftspolitik, Stuttgart 1953, insbesondere S. 189/190.
Vgl. hierüber die Ausführungen im achten Kapitel.
Hierin besteht der Unterschied zur dd’-Kurve Chamberlins, der Fluktuationen entlang der gesamten dd’-Kurve zuläßt. Chamberlin kennt nur einen Grund, der Fluktuationen ausschließt, nämlich paralleles preispolitisches Verhalten der Konkurrenten. Die polypolistische Absatzkurve mit doppelten Knicks kennt dagegen noch einen zweiten Grund für das Ausschließen von Fluktuationen, die akquisitorischen Potentiale. Die doppelt geknickte Absatzkurve stellt deshalb neben der dd’-Kurve und der DD’-Kurve Chamberlins eine dritte polypolistische Absatzkurve eigener Art dar. Vgl. hierzu im einzelnen Gutenberg, E., Zur Diskussion der polypolistischen Absatzkurve, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Band 177 (1965).
Vgl. hierzu Ott, A. E., Preistheorie, Jahrbuch für Sozialwissenschaft, Band 13 (1962), S. 54
ferner Kilger, W., Die quantitative Ableitung polypolistischer Preisabsatzfunktionen aus den Heterogenitätsbedingungen atomistischer Märkte, in: Zur Theorie der Unternehmung, herausg. von H. Koch, Wiesbaden 1962, S. 269ff.
Jacob, H., Preispolitik, in: Die Wirtschaftswissenschaften, Wiesbaden 1963, S. 127ff.
E. Schneider behandelt in „Preisbildung und Preispolitik unter Berücksichtigung der geographischen Verteilung von Erzeugern und Verbrauchern“, Schmollers Jahrbuch, 58. Jahrg., 19341, die Preisbildung bei polypolistischer Konkurrenz unter der Voraussetzung, daß nur die Punktförmigkeitsbedingung aufgehoben ist, also keine lokalen Präferenzen bestehen. Er kommt dabei zu zwei möglichen Ergebnissen: 1. Es ergeben sich w-Monopole und damit stabiles Gleichgewicht. 2. Es ergibt sich eine unbestimmte Konkurrenzlage und damit labiles Gleichgewicht. Der erste Fall entspricht der hier gefundenen Lösung völlig, wenn es sich allerdings auch um den Extremfall handelt, daß die Transportkostendifferenz den Höchstpreis der individuellen Nachfragekurve eines Anbieters überschreitet und diese folglich nicht umbiegt. Der zweite Fall kann erst beurteilt werden, wenn die Gewinnmaximierung bei Zugrundelegung der typischen Nachfragekurve, wie sie den Verhältnissen unvollkommener atomistischer Konkurrenz entspricht, behandelt worden ist.
Auf die Tatsache, daß auch im Monopolfalle nur ein Kurvenabschnitt gilt, weist insbesondere Braess, P., in „Kritisches zur Monopol- und Duopoltheorie“ hin (Archiv f. Soz.wissensch. Jg. 65 (1931), S. 526ff.).
Vgl. den in Abschnitt II, 2 dieses Kapitels abgeleiteten geometrischen Ausdruck für die Elastizität der Nachfrage.
Vgl. die Ausführungen in Abschnitt II dieses Kapitels.
Diese Kostenkurve entspricht der Gleichung K 1 = 220 + 2,50 x.
Diese Kostenkurve entspricht der Gleichung K 2 = 180 + 2,50 x.
Ealls in der Umgebung von x 2 der Übergang von negativen zu positiven Grenzerlösen stetig verläuft, ist dort ein weiterer Schnittpunkt der Grenzerlöskurve mit der Grenzkostenkurve gegeben.
Die Analyse wird hier in Anlehnung an die Fläehenbetrachtung von Robinson, J., The Economics of Imperfect Competition, London 1948, S. 57ff., vorgenommen.
Es soll hier darauf verzichtet werden, die oben erörterten Fragen für den Fall zu untersuchen, daß man es mit U-förmigen Grenzkostenkurven zu tun hat. Bei diesem Falle ist es infolge des Ansteigens der Grenzkostenkurve sehr viel unwahrscheinlicher, daß bei der Menge x 3 ein relatives Gewinnmaximum entsteht, das günstiger als das Gewinnmaximum bei der Absatzmenge x 1 ist. Im Prinzip ist die Analyse hier genau so durchzuführen, wie bei linearen Gesamtkostenverläufen.
Die Gewinnmaxima liegen dort, wo der monopolistische Bereich endet.
Chamberun, E. H., The Theory of Monopolistic Competition. Cambridge, Mass. 1950
Robinson, J., The Economics of Imperfect Competition. London 1948.
Zur Oligopolliteratur sei auf folgende Arbeiten verwiesen: Chambley, P., L’Oligopole, Paris 1944
Marchal, J., Le Mécanisme des Prix, 3. Aufl., Paris 1948
Stackelberg, H. V., Marktform und Gleichgewicht, Wien und Berlin 1934; ders., Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre, 2. Aufl., Bern-Tübingen 1951
Machlup, F., The Economics of Sellers’ Competition, Baltimore 1952
Richter, R., Das Konkurrenzproblem im Oligopol, Berlin 1954
Shttbik, M., Strategy and Market Structure, New York 1959
Schneider, E., Reine Theorie monopolistischer Wirtschaftsformen, Tübingen 1932; ders., Einführung in die Wirtschaftstheorie, II. Teil, 6. Aufl., Tübingen 1960
Brandt, K., Preistheorie, Ludwigshafen 1960
Krelle, W., Preistheorie, Tübingen-Zürich 1961
Jacob, H., Preispolitik, in: Die Wirtschaftswissenschaften, Wiesbaden 1963, S. 155ff.
Vgl. hierzu die Ausführungen unter Punkt D dieses Abschnittes.
Vgl. Cournot, A., Recherches sur les Principes Mathématiques de la Théorie des Richesses, Paris 1838. Dtsch. Übersetzung von W. G. Waffenschmidt, Jena 1924, S. 68—78, erschienen in der Sammlung sozialwissenschaftlicher Meister.
Vgl. ferner Stackelberg, H. V., Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre, 2. Aufl., Bern-Tübingen 1951
Schneider, E., Reine Theorie monopolistischer Wirtschaftsformen, Tübingen 1932; ders., Einführung in die Wirtschaftstheorie, II. Teil, 6. Aufl., Tübingen 1960
Möller, H., Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung, Wien 1941
Krelle, W., Preistheorie, Tübingen-Zürich 1961.
Vgl. Bertrand, J., Théorie Mathématique de la Richesse Sociale, Jour, des Savants, Paris 1883
Edgeworth, F. Y., La Teoria Pura del Monopolio, Giornale degli Economisti, Vol. 15 (1897), engl. Übersetzung in: Papers Relating to Political Economy, Vol. I, London 1925
Launhardt, W., Mathematische Begründung der Volkswirtschaftslehre, Leipzig 1885
Hotelling, H., Stability in Competition, Economic Journal, Vol. 39 (1929), S. 41 ff.
Die in der Abb. 46 verwendeten Bezeichnungen stimmen nicht mit denen der Abb. 44 und 45 überein.
Vgl. Frisch, R., Monopole — Polypole — La Notion de Force dans l’Economie, Westergaard-Festschrift 1933, S. 249—251. FRISCH spricht in diesem Zusammenhang von “action autonome”.
Vgl. auch die Darstellung bei Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie, II. Teil, 6. Aufl., Tübingen 1960, S. 333ff.
Das symmetrische Dyopol, in dem beide Unternehmen die Unabhängigkeitsposition beziehen, ist zuerst von Bowley besehrieben worden. Es wird deshalb als Bowleysches Dyopol bezeichnet.
Vgl. Stackelberg, H. V., Marktform und Gleichgewicht, Wien und Berlin 1934, insbesondere S. 18ff.; ders., Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre, Bern-Tübingen 1951, S. 210ff.
Möller, H., Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung, Wien 1941.
Aufeine ausführliche Darstellung der Stackelbergschen Theorie muß an dieser Stelle verzichtet werden. Vgl. hierzu die entsprechende Wiedergabe und Kritik durch Haller, H., Der Erkenntniswert der Oligopoltheorien, Jahrb. f. Nationalökonomie u. Statistik, Bd. 162 (1950), S. 81—98.
Aus Gründen der zeichnerischen Vereinfachung ist für das Unternehmen B die gleiche Kostenstruktur wie für A unterstellt worden, so daß sich die Unabhängigkeitsmengen x AU und x BU in der Abb. 48 miteinander decken.
Vgl. Frisch, R., a.a.O., S. 252. Die Erwartungsstrukturen, welche der oligopolistischen
Interdependenz Rechnung tragen, faßt FRISCH unter dem Begriff der „adaption conjecturale” zusammen. FRISCH kennt außerdem noch eine Situation, die er als „adaption supérieur“ bezeichnet. In diesem Fall wird angenommen, daß sich ein Teil der Unternehmen autonom, der andere konjektural verhält.
Vgl. hierzu Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie, II. Teil, 6. verbess. Aufl., Tübingen 1960, S. 344ff
Kaysen, C, Dynamic Aspects of Oligopoly Price Theory, American Economic Review, Pap. and Proc., Vol. 42 (1952), S. 198ff.
Frisch, R., a.a.O., S. 252.
Schneider, E., a.a.O., S. 339ff., Krelle, W., a.a.O., S. 247ff.
Eine Iso-Gewinnkurve des Unternehmens A läßt sich für den betrachteten Fall in der Weise bestimmen, daß man im System der parallelen Preisabsatzfunktion eine bestimmte dyopolistische Funktion unterstellt, in der die Erwartungen des Unternehmens A über das voraussichtliche Verhalten des Unternehmens B zum Ausdruck kommen. Ermittelt man sodann die zugehörige Gewinnfunktion und setzt bei einer gegebenen Gewinngröße alternative Werte des Preises p A in diese Funktion ein, dann erhält man die entsprechenden Preise p B , die, kombiniert mit p A , zur Iso-Gewinnkurve des Unternehmens A für die angenommene Gewinngröße führen.
Es ist unmittelbar aus den beiden Abbildungen zu ersehen, daß die autonome Anpassung als ein Spezialfall der konjekturalen mit einem Reaktionskoeffizienten von Null betrachtet werden kann.
FRISCH spricht in diesem Zusammenhang von einer Reaktionslinie, die er als „frontière d’attraction“ bezeichnet. Vgl. ebenda, S. 256.
Vgl. hierzu die Ausführungen Teil III, B dieses Kapitels.
Vgl. hierzu die Abb. 35, 36 und 37.
Die Konstruktion dieser Kurven ist aus den Ausführungen in Teil II dieses Kapitels zu ersehen.
Für das Unternehmen A gilt in diesem Falle nach, wie vor die Absatzkurve A 1 B 1
Es muß sich in den hier geschilderten Fällen nicht immer um verschiedene Unternehmen handeln, vielmehr können die einzelnen Unternehmungen selbst Erzeugnisse verschiedener Art sowie verschiedener Qualität herstellen.
Die Abb. 57a und 57b lassen übrigens erkennen, daß es im wesentlichen auf die Elastizität der latenten Nachfrage ankommt, ob eine Kostenverbesserung eine Preissenkung unter den unteren Grenzpreis als günstig erscheinen läßt. Solange die Elastizität der latenten Nachfrage größer als 1, der Bedarf also noch nicht gesättigt ist, steigt die Kurve V(x). In diesem Falle führt das Verlassen des reaktionsfreien Bereiches, falls eine Kostenverbesserung vorliegt, in der Regel zu größeren Gewinnen. Wenn die Elastizität der Kurve V(x) dagegen kleiner als 1 ist, dann ergibt sich eine sehr viel ungünstigere Situation. Dieses Risiko bedroht jede preissenkende Maßnahme, denn es ist im Anfang noch nicht abzusehen, zu welcher Absatz- bzw. Gewinnentwicklung eine preispolitische Aktion führen wird.
Die Frage nach den Möglichkeiten eines Gleichgewichtes ist für den Fall konstanter Gesamtnachfrage bei homogener Konkurrenz untersucht worden von H. JACOB, Die dynamische Problematik der Oligopolpreisbildung, Diss. Frankfurt 1954.
In diesem Falle ändert auch die Gleitkurve ihre Form und Lage.
Vgl. hierzu die Ausführungen über Produktvariation und Marktbeherrschung des siebten Kapitels (Punkt 9).
Hier sei auf die Ausführungen im ersten Kapitel verwiesen. Vgl. hierzu unter anderem: Neumann, J. V., and O. Mobgenstern, Theory of Games and Economic Behavior, Princeton 1944, 3. Aufl. 1953 (deutsche Übersetzung: Spieltheorie und wirtschaftliches Verhalten, Würzburg 1961)
Mckinsey, J. C. C, Introduction to the Theory of Games, New York 1952
Vajda, S., The Theory of Games and Linear Programming, London 1956
Burger, E., Einführung in die Theorie der Spiele, Berlin 1959.
Nash, I. F., Non-cooperative games, Annals of Mathematics, Vol. 54 (1951), S. 286—295
Siehe auch Luce, K. D., and H. Raiffa, Games and Decisions, New York, 1957, insbesondere Kapitel 5.
Eine Übersicht über die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten einer Dyopolsituation enthält der Aufsatz von Mayberry, I. P., I. F. Nash, and M. Shubik, A Comparison of Treatments of a Duopoly Situation, Econometrica, Vol. 21 (1953), S. 141—154
Siehe auch Shubik, M., Strategy and Market Structure, New York 1959
Burger, E., Einführung in die Theorie der Spiele, Berlin 1959.
Vgl. hierzu SHUBIK, a.a.O., Kapitel X.
Vgl. hierzu die Ausführungen im Abschnitt II, 8 dieses Kapitels über die „Limit-price“-Analyse von J. S. BAIN.
Die Tatsache, daß Edgeworth Zu dem Ergebnis kommt, daß die Preise zwischen zwei Grenzen oszillieren, beruht, wie auch H. J. Nichol in Edgeworths Theory of Duopoly Price, Econ. Jour. 1935, S. 66, richtig sagt, vor allem darauf, daß Edgeworth Verhaltensweisen der Anbieter annimmt, die bei der Unterstellung vollkommener Markttransparenz unmöglich sind.
Vgl. Stackelberg, H. V., Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre, Bern-Tübingen 1951, insbesondere S. 218
Chamberlin, E. H., Duopoly: Value Where Sellers are Few, Quarterly Journal of Economics, Vol. 44 (1929), S. 63ff.; ders., The Theory of Monopolistic Competition, 6th ed., Cambridge (Mass.) 1950, S. 30ff.
Vgl. hierzu die speziellen Arbeiten von Nichol, A. J., Professor Chamberlin’s Theory of Limited Competition, Quarterly Journal of Economics, Vol. 48 (1934), S. 317—337
Kahn, R. F., The Problem of Duopoly, Economic Journal, Vol. 47 (1937), S. 1—20
Stigler, G. J., Notes on the Theory of Duopoly, Journal of Political Economy, Vol.48 (1940), S. 521—541
Hall, R. L., U. C. J. Hitch, Price Theory and Business Behaviour, Oxford Economic Papers, Nr. 2 (1939), S. 12ff.
Rothschild, K. W., Price Theory and Oligopoly, Economic Journal, Vol. 42 (1947), S. 299—320.
Fellner, W., Competition Among the Few, New York 1949.
Vgl. erstes Kapitel, Abschnitt 3.
Zur Kritik an Fellner vgl. insbesondere Stigler, G. J., Competition Among the Few by W. Fellner, American Economic Review, Vol. 40 (1950), S. 699ff.
Rothschild, K. W., Fellner on Competition Among the Few, Quarterly Journal of Economics, Vol. 66 (1952), S. 128ff
Kaysen, C, Dynamic Aspects of Oligopoly Price Theory, American Economic Review, Pap. and Proa, Vol. 42 (1952), S. 198ff.
In diesem Zusammenhang muß auch auf die Ansicht von Schmalbnbach hingewiesen werden, wonach die Unternehmen unter dem Druck der fixen Kosten im Falle von Unterbeschäftigung jede nur mögliche Maßnahme ergreifen, um aus diesem Zustand herauszukommen.
In der Regel sind Verhandlungen über die Verkaufspreise schwierig, so daß derartige Verhandlungen nur vorgenommen werden, wenn wirklich wesentliche Änderungen in den betrieblichen oder marktlichen Verhältnissen eingetreten sind. Hierauf führt Machlup die verhältnismäßige Starrheit der Kartellpreise zurück; Machlfp, F., The Economics of Sellers’ Competition, Baltimore 1952, S. 469ff.
Stigler, G. J., The Kinky Oligopoly Demand Curve and Rigid Prices, Journal of Political Economy, 1947, S. 432ff.
mit dem Problem der Preisführerschaft befaßt sich eingehend der Aufsatz von Lampert, El, Die Preisführerschaft, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Bd. 172 (1960), S. 203ff.
vgl. ferner Machltjp, F., The Economics of Sellers’ Competition, Baltimore 1952, S. 491ff.
Nichol, A. J., Partial Monopoly and Price Leadership, New York 1930
Markham, J. W., The Nature and Significance of Price Leadership, American Economic Review 1951, S. 891 ff
Oxenfeldt, A. R., Professor Markham on Price Leadership, American Economic Review 1952, S. 380ff.
Diese Preisführerschaft stellt einen Fall des Teilmonopols dar: Ein großes Unternehmen und viele kleine Unternehmen, die auf selbständige Preispolitik verzichten.
Burns, A. R., The Decline of Competition, New York 1936, S. 93ff.
Vgl. Machlxtp, a.a.O., S. 494.
Boulding, K. E., Economic Analysis, 3. Aufl., New York 1955, S. 645; vgl. die Darstellung und Kritik des Modells von Boflding bei Lampert, a. a. 0., S. 211 ff.
Vgl. Nichol, A. J., Partial Monopoly and Price Leadership, Philadelphia 1930
Stigleb, G. J., The Theory of Price, New York 1947, S. 227ff.
Etwas anders liegen die Verhältnisse, wenn das große Unternehmen nicht von vornherein als Preisführer anerkannt wird, sondern mit den übrigen Unternehmen in eine Kampfsituation gerät.
Strenggenommen stellt K’ 2 eine Treppenkurve dar, und zwar um so
ausgeprägter, je kleiner die Anzahl der übrigen Marktteilnehmer ist. Das Ergebnis wird jedoch dadurch, daß diese Treppenkurve durch eine gerade Linie ersetzt wird, nicht wesentlich beeinflußt, die Darstellung dagegen wird erheblich vereinfacht.
Vgl. STIGLER, G. J., The Kinky Oligopoly Demand Curve and Rigid Prices, Journal of Political Economy, Vol. 55 (1947), S. 432ff.
Der Ausdruck Konsumentenrente stammt von A. MARSHALL. Er ist für unsere Begriffe etwas zu eng, da nicht jeder Käufer Konsument zu sein braucht. Richtiger wäre daher der Ausdruck „Käuferrente“. Wir wollen aber trotzdem an dem alten Begriff festhalten und ihn in diesem weiteren Sinne verstehen. Zum Begriff der Konsumentenrente vgl. z.B. BOULDING, K. E., Economic Analysis, New York, rev. ed. 1948, S. 545.
An Stelle dieses Begriffes verwendet H. v. Stackblberg auch den Ausdruck „Absatzschicht“ in seinem Aufsatz: Preisdiskrimination bei willkürlicher Teilung des Marktes, Arch. f. Math. Wirtschafts- und Sozialforschung 1939, S. 1ff.
Vgl. die Spalten 4 und 5 der Tabelle 14, in denen die Erlöse je Käuferschicht (Teilmarkt) sowie auch die kumulierten Gesamterlöse enthalten sind.
Für die Preisdifferenzierung dürfen keine besonderen Kosten anfallen.
Vgl. Pigou, A. C, Economics of Welfare, 4th ed. London 1932.
Zur Frage der perfekten Preisdifferenzierung vgl. auch vor allem Bain, J. S., Price Theory, New York 1952, 2. Aufl., S. 400ff. Alle übrigen Fälle der Preisdifferenzierung bezeichnet man in der angloamerikanischen Literatur in Anlehnung an A. C. PIGOU vielfach als „Preisdifferenzierung zweiten Grades”. Dieser Begriff ist aber nicht eindeutig, da er viele Variationsmöglichkeiten enthält.
Bezüglich der hier durchgeführten Analyse vgl. vor allem die entsprechenden Abschnitte der folgenden Werke: Bain, J. S., Price Theory, New York, 2. Aufl., 1952
Boulding, K. E., Economic Analysis, New York, rev. ed. 1948;
Weintraub, S., Price Theory, New York-Toronto-London 1949
Pigou, A. C., Economics of Welfare, London 1932
Robinson, J., The Economics of Imperfect Competition, London 1933
Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie, Teil II, 6. Aufl., Tübingen 1960
Pesl, L. D., Das Dumping, München 1921
Schmalenbach, E., Selbstkostenrechnung und Preispolitik, 6. Aufl., Leipzig 1934, S. 286 ff
Schmidt, F., Kalkulation und Preispolitik, Berlin 1930, S. 103ff.
Berger, A., Preisdifferenzierung, Köln 1933
Krügel, H., Preisdifferenzierung, Berlin 1936.
Wäre die Fläche des unter der Grenzkostenkurve liegenden schraffierten Dreiecks größer als die Fläche des über der Grenzkostenkurve liegenden schraffierten Dreiecks, so entspräche der am weitesten links liegende Schnittpunkt der Grenzerlöskurve mit der Grenzkostenkurve dem CouBisroTschen Punkt, und p’ würde mit p 1 zusammenfallen.
Eine etwas andere Situation kann sich ergeben, wenn der CouBNOTsche Punkt im Falle der einheitlichen Preispolitik links von der Unstetigkeitsstelle der Gesamtabsatzkurve liegt, und zwar gerade da, wo sich die Grenzerlöskurve mit der Horizontaladdition der partiellen Grenzerlöse nicht mehr deckt. Diese Situation kann aber nur bei abnorm hohen Grenzkosten eintreten, so daß hier auf ihre Behandlung verzichtet werden kann. Vgl. über die Behandlung von Fällen, in denen die Preisdifferenzierung zu anderen Absatzmengen als die einheitliche Preispolitik führt, vor allem J. Robinson, The Economics of Imperfect Competition, London 1933, S. 103, 181 ff. und 190ff.
Es sei davon abgesehen, daß die Preisdifferenzierung mit besonderen Vertriebskosten und Verwaltungskosten verbunden ist.
Man kann den Beweis hierfür auch mittels der Amoroso-Robinson-Formel führen. Vgl. hierzu K. E. BOTTLDING, a.a.O., S. 536, und E. Schneider, a.a. O., S. 105f.
Im deutschen Steinkohlenbergbau werden zu den Kohlenpreisen Ab- und Aufschläge berechnet.
Skonti werden hier grundsätzlich ab Äquivalent für beschleunigte Bezahlung des Kaufpreises verstanden. Sie gehören also der finanziellen, nicht der absatzpolitischen Sphäre an. Es kann aber auch sein, daß das Skonto als absatzpolitisches Instrument verwandt wird, und zwar dann, wenn die Skontosätze sehr hoch sind. In diesem Falle haben sie eine Art von Rabattfunktion. Preisdifferenzierung.
Bereitstellung von Energie für Kraft- und Heizzwecke stehen sie jedoch mit den Gaswerken und den Elektrizitätswerken großer Unternehmungen in oft sehr starkem Wettbewerb. Diesem Umstände versuchen sie durch Preisdifferenzierung Rechnung zu tragen, indem sie für Kraftstrom einen anderen Tarif verlangen als für Haushaltsstrom. Hierzu besteht deshalb rein technisch die Möglichkeit, weil der Strom je nach Verwendungszweck durch besondere Stromzähler erfaßt werden kann. Die Preisdifferenzierung setzt die Unternehmen also in die Lage, mit den anderen Energieträgern konkurrieren zu können. Eine ähnliche Differenzierung der Preise nach dem Verwendungszweck gibt es auch bei Gas- und Wasserwerken. Die Unternehmen können nur dann von dem absatzpolitischen Instrument der Preisdifferenzierung Gebrauch machen, wenn gewisse Voraussetzungen hierfür vorliegen. Zu diesen Voraussetzungen gehört nicht unbedingt das Vorhandensein einer Monopolsituation. Sie würde nur für den Extremfall bestehen müssen, daß ein Unternehmen alle Konsumentenrenten in Erlöse umwandelt. Sobald Konkurrenzunternehmen vorhanden wären, die gleiche oder ähnliche Waren anbieten, wäre der geschilderten Preisdifferenzierung extremer Art der Boden entzogen. Denn die Preisbildung würde sich unter diesen Umständen nach den Prinzipien der Konkurrenzpreisbildung vollziehen und damit nach dem Prinzip des Ausgleichs von Angebot und Nachfrage durch einen Einheitspreis. Dagegen setzt Preisdifferenzierung auf regional voneinander abgegrenzten Märkten eine absolute Monopolstellung der eine solche Preispolitik betreibenden Unternehmen nicht voraus. Die Unternehmen konkurrieren vielmehr in der Regel mit solchen Unternehmen, die ebenfalls den ausländischen Markt beliefern. Voraussetzung für eine solche regionale Preisdifferenzierung ist ledighch, daß die Märkte so gegeneinander isoliert sind, daß keine Arbitrage zwischen ihnen entstehen kann. Eine Monopolstellung ist nicht Voraussetzung für die Anwendung zeitlicher Preisdifferenzierungen. Warum sollen beispielsweise Bergwerksgesellschaften nicht auch unter Wettbewerbsbedingungen Saisonabschläge und Saisonzuschläge zu den Kohlenpreisen machen können? Eine solche Preisdifferenzierung Hegt in ihrem Interesse. Und warum sollten mehrere, den gleichen Markt beliefernde Elektrizitätsgesellschaften nicht zu niedrigeren Nachtstromtarifen Strom hefern können ?Preisdifferenzierung nach Maßgabe der von dem Kunden abgenommenen Warenmenge setzt eine Monopolstellung nicht voraus, vielmehr genügen monopolistische Bereiche, die sich aus der Unvollkommenheit der Märkte ergeben. Fast jedes Unternehmen betreibt Rabattpolitik und versucht, Großabnehmer für seine Erzeugnisse und Leistungen durch Einräumen besonders günstiger Preise zu gewinnen.
Schmalenbach, E., Selbstkosteiirechniing und Preispolitik, 6. Aufl., Leipzig 1934, S. 280. So sagt er z.B. auf S. 273: „Der zugeschlagene Gewinn ist vielmehr eine veränderliche Größe, mit der der Kalkulator sich an den erzielbaren Marktpreis heranfühlt.“
Schmalenbach, E., a.a.O., S. 279.
Diese preispolitische Konzeption ist nur ein Teil eines großen Systems, welches das Grenzkostenprinzip nicht nur für die außerbetrieblichen, sondern auch für die innerbetrieblichen Bereiche der Unternehmen als Regulativ verwendet. Diese „pretiale“ Lenkung wird dabei als ein Organisationsprinzip aufgefaßt, welches auf unbürokratische Weise die Unternehmen zu führen erlaubt. Vgl. hierzu insbesondere die Lehre vom „Betriebswert“ in: Selbstkostenrechnung und Preispolitik, S. 10ff., und: Pretiale Wirtschaftslenkung, Bd. I, Bremen-Horn 1947, Bd. II, Bremen-Horn 1948.
Schmidt, F., Kalkulation und Preispolitik, Berlin 1930, S. 114 und S. 118.
Schmidt, F., a.a.O., S. 124. Schmidt, F., a.a.O., S. 103.
Kurzfristig betrachtet.
Im Falle linearer Gesamtkosten und atomistischer Konkurrenz auf einem vollkommenen Markt deckt sich das Gewinnmaximum (an der Kapazitätsgrenze) mit der Ausbringung der geringsten Stückkosten.
Dieser Fall liegt abgewandelt auch der Staffelkalkulation von F. SCHMIDT zugrunde. Vgl. Schmidt, F., Kalkulation und Preispolitik, Berlin 1930, S. 104. Vgl. hierzu auch die Differentialkalkulation von SCHAB, J. F., Allgemeine Handelsbetriebslehre, 5. Aufl. 1923.
Auf diese Tatsache hat neuerdings vor allem H.KOCH hingewiesen; vgl. Koch, H., Die Ermittlung der Durchschnittskosten als Grundprinzip der Kostenrechnung, Z. f. handelswissenschaftliche Forschung 1953, 5. Jg., S. 315.
Vgl. Schmidt, F., Der Wiederbeschaffungspreis in Kalkulation und Volkswirtschaft, Berlin 1923. ScHMALBNBACH behandelt das Problem im Rahmen seiner Betriebsbewertung. Dadurch kommen Momente in das Zeitwertproblem hinein, die dem Prinzip gewisse Modifikationen verleihen, auf die hier nicht näher einzugehen ist.
Vgl. Schmalbnbach, E., Selbstkostenrechnung und Preispolitik, Leipzig 1934, S. 13ff.
Vgl. Seyffert, R., Wirtschaftslehre des Handels, 4. Aufl., Köln-Opladen 1961, S. 532 ff. Eine Systematisierung aller möglichen Handelsspannen gibt E. SUNDHOFF in seinem Buch, Die Handelsspanne, Köln-Opladen 1953, S. 4ff. Vor allem sei aber auch auf die Untersuchungen hingewiesen, die C. RUBERG diesen Fragen widmet in „Der Einzelhandelsbetrieb“, Essen 1953, S. 149ff. Vgl. ferner:
Buddeberg, H., Der Betriebsvergleich als Instrument der Handelsforschung, in: Betriebsökonomisierung, Festschrift für R. SEYFFERT, Köln-Opladen, 1958, S. 83.
Nieschlag, R., Ausbau des industriellen Vertriebswesens und Erstarkung des Handels. Kooperative oder Kampf, ebenda S. 55.
Kosiol, E., Warenkalkulation in Handel und Industrie, 2. Aufl., Stuttgart 1953, S.ölff.
Vgl. Seyffert, R., a.a.O., S. 535, und Humbel, P., Preispolitische Gewinndifferenzierung im Einzelhandel, Zürich 1958.
In dieser Richtung ist wohl die Äußerung von L. BERGHINDLER in Wirtschaftsdienst, 33. Jg. (1953), S. 482 zu verstehen.
Ruberg, C, Kostenprinzip und Wertprinzip bei der Kalkulation im Einzelhandel. Z. f. handelswissenschaftliche Forschung, Jg. 1949, S. 193. Vgl. auch RÜBERG, C, Der Einzelhandelsbetrieb, Essen 1951, wo auf S. 160 angeführt wird, daß die Handelsaufschläge immer mehr erstarren und das Kosten- und Wertdenken bei der Bestimmung der Angebotspreise zurückgedrängt wird.
Behrens, K. CH., Die Senkung der Handelsspannen. Z. f. handelswissenschaftliche Forschung 1949, S. 361 ff., hier insbesondere S. 366. Mit starkem Nachdruck weist BEHRENS an anderer Stelle darauf hin, daß die unbefriedigenden Wettbewerbs Verhältnisse im Einzelhandel darauf zurückzuführen seien, daß die optimale Betriebsgröße nicht erreicht wird. (Die Problematik der optimalen Betriebsgröße im Einzelhandel. Z. f. Betriebswirtschaft, 22. Jg., 1952, S. 205ff.).
Seyffert, R., Die Problematik der Distribution. Köln-Opladen 1952.
Henzler, R., Zur Kritik an der Handelsspanne, Z. f. Betriebswirtschaft, 20. Jg. (1950) S. 133ff.
Nieschlag, R., Die Gewerbefreiheit im Handel, Köln-Opladen 1953, S. 50.
Der Begriff des Markenartikels wird im 5. Abschnitt des 7. Kapitels näher erörtert. Zu den speziell hier interessierenden Fragen der Preisbindung bei Markenartikeln sei auf folgende Abhandlungen verwiesen: Behrens, K. Chr., und W. D. Becker, Die Problematik horizontaler und vertikaler Preisbindungen, in: Wirtschaftsdienst, 33. Jg. (1953), S. 489ff.
Berghändler, L., Markenartikel und Marktwirtschaft, in: Wirtschaftsdienst, 33. Jg. (1953), S. 481ff.
Bredt, O, Warum vertikale Preisbindung ? in: Die Wirtschaftsprüfung, 7. Jg. (1954), S. 337ff.
Corey, E. R., Fair Trade Pricing: A Reappraisal, in: Harvard Business Review, 30. Bd. Heft 5, S. 47ff.; Gabriel, S., Zur Preisbindung der zweiten Hand, in: Wirtschaft und Wettbewerb, 4. Jg. (1954), S. 683ff
Gammelgaard, S., Resale Price Maintenance, Paris 1958
Hax, H., Vertikale Preisbindung in der Markenartikelindustrie, Köln-Opladen 1961
Henzler, R., Der Markenartikel als ökonomischer Problemkreis, in: Wirtschaftsdienst, 33. Jg. (1953), S. 493ff.
Hoppmann, E., Vertikale Preisbindung und Handel, Berlin 1957
Kühne, K., Funktionsfähige Konkurrenz, Berlin 1958
Lutz, H., Warum feste Preise für Markenartikel?, München 1952
Märzen, W., Die Preisbindung bei Markenartikeln und das Verbraucherinteresse, in: Neue Betriebswirtschaft, 10. Jg. (1957) S. 49f.;
Mellerowicz, K., Markenartikel — Die ökonomischen Gesetze ihrer Preisbildung und Preisbindung, München-Berlin 1955; ders., Der Markenartikel als Vertriebsform und als Mittel zur Steigerung der Produktivität im Vertriebe, Freiburg 1959
Meyer, F. W., Warum feste Preise für Markenartikel, in: Ordo, Bd. VI (1954), S. 133ff.
Nieschlag, R., Die Gewerbefreiheit im Handel, Köln-Opladen 1953, S. 51 ff.
Pollert, E., Die Preisbildung bei Markenwaren und ihre Beziehungen zur Absatzpolitik, Stuttgart 1930
Röper, B., Die vertikale Preisbindung bei Markenartikeln, Tübingen 1955
Sandig, C, Die Führung des Betriebes, Stuttgart 1953, S. 204ff.
Seligman, E. R. A., and R. A. Love, Price Cutting and Price Maintenance, New York 1932
Tschierschky, S., Die Preisbindung der zweiten Hand als Wirtschaftliches Organisations- und Rechtsproblem, in: Kartell-Rundschau, 27. Jg. (1929), S. 88ff., 136ff. und 200ff.
Yamey, B. S., The Economics of Resale Price Maintenance, London 1954.
In Deutschland war die Preisbindung der zweiten Hand bis zum Jahre 1936 unbeschränkt möglich. Seit dem Jahre 1936 war die Zustimmung der Preisbehörden erforderlich. Nach dem Kriege fielen vertikale Preisbindungen zunächst unter das Kartellverbot der Alliierten. Diese Vorschriften wurden jedoch seit 1952 praktisch nicht mehr angewandt. Eine endgültige Klärung der Rechtslage brachte das „Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen“ vom Jahre 1957. Nach diesem Gesetz sind Preisabsprachen grundsätzlich verboten, die vertikale Preisbindung bei Markenwaren und Verlagserzeugnissen ist jedoch von diesem Verbot ausgenommen. In den USA sind Preisbindungen nach der Sherman Act vom Jahre 1890 unzulässig, soweit nicht die einzelstaatliche Gesetzgebung Ausnahmen zuläßt. Für die vertikale Preisbindung sind derartige Ausnahmegesetze in den Jahren 1931 bis 1941 in 45 Staaten erlassen worden. Verboten ist die vertikale Preisbindung nur in den Staaten Missouri, Texas und Vermont und im District of Columbia. Für den zwischenstaatlichen Handel ist die Bundesgesetzgebung zuständig. 1937 wurden durch das Tydings-Miller Amendment zur Sherman Act vertikale Preisbindungen im Verkehr zwischen Staaten, die eine Bindung der Wiederverkaufspreise zulassen, legalisiert. Im Jahre 1951 entschied der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten, das Tydings-Miller Amendment gestatte nicht, im zwischenstaatlichen Verkehr gegen preisunterbietende Händler vorzugehen, die nicht unmittelbar vertraglich zur Einhaltung der gebundenen Preise verpflichtet seien. Das widersprach der bis dahin gültigen Auffassung und führte zu einem Zusammenbruch der vertikalen Preisbindung. Allerdings wurde schon im Sommer des gleichen Jahres durch die McGuire-Bill die alte Rechtslage wiederhergestellt (vgl. COEEY, a.a.O., S. 50f.) In Kanada ist die vertikale Preisbindung seit 1951 verboten. Zwei staatliche Untersuchungen über die Auswirkungen dieses Verbots wurden in den Jahren 1954 und 1955 veröffentlicht. (Restrictive Trade Practices Commission, Material collected by Director of Investigation and Research in connection with an inquiry into lossleader selling [Green Book], Ottawa 1954, und Restrictive Trade Practices Commission, Report on an Inquiry into Loss-leader Selling [Blue Book], Ottawa 1955; vgl. STEINHOFF, E., Wirkungen des Verbots vertikaler Preisbindungen in Kanada, in: Wirtschaft und Wettbewerb, 7. Jg. [1957], S. 61 ff.) Ein Verbot vertikaler Preisbindungen besteht außerdem in Frankreich, Schweden und mit gewissen Ausnahmen in Dänemark. (Vgl. Gammelgaard, S., Resale Price Maintenance, Paris 1958, S. 23ff.) Zur Preisbindung bei Markenartikeln. Eine völlig andere Situation besteht dagegen für Unternehmen, die Markenartikel herstellen. Diese Artikel tragen ihre Herkunftsbezeichnung bis zum Verkauf an die Verbraucher bzw. Gebraucher oder Ver-arbeiter an sich. Infolge der Markierung bleibt im Grunde alle Verantwortung für Warenqualität und Preis bei den Produzenten. Sie statten die Ware aus, betreiben die Werbung, übernehmen auch weitgehend die Lagerhaltung. Den Einzelhandelsbetrieben bleibt verhältnismäßig wenig Raum für die Ausübung besonderer unternehmerischer Tätigkeit. Sie übernehmen für die Ware auch keine eigene Verantwortung. Angesichts dieser Sachlage scheint die Preisbindung der zweiten Hand bei Markenartikeln nicht ganz unberechtigt. Jedenfalls besteht nicht in gleicher Weise wie bei markenlosen Waren Anlaß zu einem besonderen zweiten Preisbildungsprozeß. Besondere absatzwirtschaftliche Überlegungen lassen den Markenartikelherstellern eine Ausschaltung dieses zweiten Preisbildungsprozesses zweckmäßig erscheinen. Gesetzt den Fall, bei Markenartikeln wäre eine Preisbindung der zweiten Hand nicht vereinbart. Die Einzelhandelsgeschäfte würden also jeweils nach ihrer eigenen individuellen Verkaufssituation die Preise stellen. Wenn nun ein Einzelhandelsgeschäft auf Grund seiner besonderen geschäftlichen Lage den Preis für einen bestimmten Markenartikel im Verhältnis zum Preise, den andere Geschäfte für diesen Artikel fordern, verhältnismäßig niedrig ansetzen würde, dann würde eine solche preispolitische Maßnahme nicht ohne Auswirkung auf die Preisstellung der anderen Einzelhändler bleiben können. Denn es handelt sich bei diesen Artikeln um völlig gleichartige Waren. Für solche Waren kann es, von den Auswirkungen örtlicher, persönlicher und sachlicher Präferenzen abgesehen, stets nur einen Preis geben. Seine Höhe wird in diesem Fall durch den Preis desjenigen Einzelhandelsgeschäftes bestimmt, das zu dem niedrigsten Preise verkauft. Damit würde die individuelle Kosten-,Nachfrage- und Konkurrenzsituation eines Handelsbetriebes und nicht die individuelle Kosten-, Nachfrage- und Konkurrenzsituation des Herstellerbetriebes für die Preisgestaltung des betreffenden Markenartikels bestimmend sein. Betrachtet man die möglichen Auswirkungen dieses Sachverhalts. Angenommen, ein bestimmtes Markenartikelunternehmen beliefere unter der Marke Z zu einem bestimmten Preise eine gegebene Anzahl von Einzelhandelsbetrieben. Die bestehende Preisbindung werde aufgehoben. Das Handelsunternehmen H möge es nun aus Gründen, über die später noch zu sprechen sein wird, für vorteilhaft halten, die Ware seinen Kunden zu einem herabgesetzten Preise zu verkaufen. Sieht man von örtlichen, persönlichen und sachlichen Präferenzen ab, dann ist hier eine Situation gegeben, die mit der Lage bei homogener Konkurrenz
Eine Untersuchung der kanadischen Regierung, die sich speziell mit den Auswirkungen der Preisunterbietung durch Handelsbetriebe nach dem Verbot der vertikalen Preisbindung befaßte, kam zu dem Ergebnis: “No proof satisfactory to the Commission was offered that over-all sales volume had in fact suffered in any instance in Canadian business.” (Blue Book, a. a. 0., S. 258).
Schwenzner, J. E., Marke und Preis als Bestimmungsgründe für den Verbraucher, Wirtschaftsdienst, 25. Jg. (1953), H. 8.
Der Markenartikel im Urteil der Verbraucher, Institut für Demoskopie, Allensbach 1959, insbes. S. 19ff.
Vgl. hierzu auch Hax, H., a.a.O., insbesondere S. 35ff.
Vgl. hierzu die zu Beginn dieses Abschnittes angegebene Literatur zur Frage der Preisbindung bei Markenartikeln.
Ob das der Fall ist, hängt von der Gleitkurve ab, wie sie die Kurve H 1 H 2 in Abb. 58 und die Kurve V(x) in Abb. 57 b zeigen.
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