Zusammenfassung
An eine elektrische Stromquelle E wollen wir nach Abb. 3 mittels metallischer Drähte einen dünnen Draht a—b, ferner zwei Platinbleche c—d, die in blaue Kupfervitriollösung eintauchen, anschließen. Sobald wir das letzte Drahtstück festklemmen, fängt der dünne Draht a—b an zu glühen, ferner scheidet sich auf dem Platinblech d eine dünne Kupferschicht ab, und weiter wird die Magnetnadel N—S, die in geringer Entfernung von dem Draht aufgestellt ist, aus ihrer Nord-Süd-Ruhelage abgelenkt. Diese verschiedenen Erscheinungen werden durch den elektrischen Strom verursacht. Derselbe übt demnach 1. Wärmewirkungen, 2. chemische Wirkungen und 3. magnetische Wirkungen aus. Die Wirkungen bleiben aus, wenn man statt der metallischen Drähte Bindfäden, Holz oder dgl. verwendet. Diese Stoffe heißen deshalb Nichtleiter der Elektrizität, während die Metalle und manche Flüssigkeiten Leiter sind. Wir wollen nun unsere Stromquelle umpolen, d. h. wir wollen die Drähte an der + Klemme und an der — Klemme der Stromquelle miteinander vertauschen. Der Draht a—b glüht dann wie früher, aber die Kupferabscheidung erfolgt jetzt am Blech c und die Magnetnadel wird nach der entgegengesetzten Richtung abgelenkt. Der elektrische Strom muß also eine Richtung haben, er fließt in dem Leiter, und wir setzen fest, daß er von der Plusklemme durch den Leiter zur Minusklemme fließe.
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Lehmann, W. (1922). Die Elektrizität und ihre Anwendungen. In: Die Elektrotechnik und die elektromotorischen Antriebe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36939-5_2
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