Zusammenfassung
Die Chirurgische Klinik ist am nördlichen Ufer des Neckars gelegen, westlich des Heidelberger Vorortes Neuenheim. Als erste auf dem Neuenheimer Feld errichtete Universitätsklinik steht sie zwischen dem Max-Planck-Institut (früher Kaiser-Wilhelm-Institut) im Osten, dem Deutschen Krebsforschungszentrum im Norden und Schwesternwohngebäuden im Westen.
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Anmerkungen
Vgl. S. 382 ff.
Vgl. Heinrich Krebs, Heinrich Schipperges: Heidelberger Chirurgie 1818–1968. Eine Gedenkschrift zum 150jährigen Bestehen der Chirurgischen Universitätsklinik, Berlin/Heidelberg/New York 1968, S. 140 ff.
UA: A 410 (IX, 13, Nr.62a, Nr.63).
GLA: 235/3782; StA: 303, 7.
GLA: 235/3486. Die beiden Skizzen stammen vermutlich auch von Warth.
Vgl. S. 432 ff.
UA: B 5010/1 (IX, 13, Nr.60). Die Denkschrift ist von Rektor Hampe verfaßt.
UA: B 5010/4 (IX, 13, Nr. 153).
StA: 247, 3. Schmieder hat das Projekt nach einem Studienaufenthalt in Nordamerika geplant.
Eine Abbildung des Modells befindet sich auch in den ›Heidelberger Neuesten Nachrichten‹ vom 28.9.1929.
StA: 247, 3.
UA: B 6520/1 (IV, 3 c, Nr.210a).
UBA: Akte ›Generalbebauungsplan‹.
UA: B 6520/1 (IV, 3c, Nr.210a).
Von diesem Projekt sind keine Pläne vorhanden.
UA: B 6520/1 (IV, 3 c, Nr. 210a).
StA: 247, 3. Nach einem Beschluß vom 11.1. 1933 wünscht der Stadtrat ›dringend die sofortige Inangri ffnahme des Neubaus der Chirurgischen Klinik‹. Eine finanzielle Beteiligung wird vom gewünschten Standort im Neuenheimer Feld abhängig gemacht, da man nach den bisherigen Zusagen beim Bau der Ernst-Walz-Brücke damit gerechnet habe.
UA: B 6520/1 (IV, 3c, Nr.210a). Die Medizinische Fakultät äußert sich am 13.1.1933 dahingehend, ›daß die beste Lösung für den Klinikbau in Heidelberg die in möglichst kurzer Frist aufeinanderfolgende Errichtung neuer Kliniken auf dem nördlichen Ufer des Neckars‹ sei. Zwar seien die Schwierigkeiten bekannt, aber man glaube, ›daß doch einmal der Anfang gewagt werden müsse, damit die große Zahl der ‹verpaßten Gelegenheiten) in Heidelberg nicht weiter vermehrt werde‹.
UA: B 6520/1 (IV, 3c, Nr.210a). Am 20.1. 1933, am Vorabend von Enderlens siebzigsten Geburtstag, findet im großen Saal der ›Harmonie‹ (Hauptstraße 108) eine von Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden organisierte Kundgebung statt, in deren Verlauf Vertreter von Stadt und Universität ö ffentlich auf die katastrophalen Verhältnisse in der Chirurgischen Klinik hinweisen und während der von allen Beteiligten die Forderung der Universität nach einem Neubau unterstützt wird.
UA: B 6520/1 (IV, 3c, Nr.210a).
In den Jahren 1926–1939 wird unter Leitung von Oberregierungsbaurat A. Lorenzin Freiburg ein neues Klinikviertel erbaut. Vertreter der Stadt und der Universität Heidelberg stehen diesem Projekt insofern mit Mißtrauen gegenüber, als sie sich gegenüber Freiburg von der Landesregierung benachteiligt fühlen. Dies gipfelt in dem Vorwurf, die konservativen Kräfte seien nur darauf aus, die verfügbaren Gelder dem katholischen Freiburg zukommen zu lassen. Vgl. Artikel von Dr. Knorr, M.d. L., in: UA: B 6520/1 (IV, 3 c, Nr. 210 a).
UA: B 6520/1 (IV, 3 c, Nr. 210a).
Vgl. Ludwig Schmieder: Die neuen Kliniken und die Naturwissenschaftlichen Institute der Universität Heidelberg. Der Bebauungsplan für die neuen Kliniken und Naturwissenschaftlichen Institute der Universität Heidelberg. Entwurf von Oberreg.-Baurat Dr. e.h. L. Schmieder, Heidelberg 1936.
Die Pläne zu diesem Projekt sind im UBA vorhanden.
Ebd.
StA: 247, 3. Kritik an dem Projekt wird anscheinend nur vom Bund Deutscher Architekten geübt, der, einem am 7.9. 1933 von Paul Bonatz (Mitunterzeichner des ›BlockManifests‹ von 1928, vgl. hierzu den Aufsatz zur Neuen Universität im vorliegenden Band, S.100f.) an das Kultusministerium gerichteten Brief zufolge, einen Wettbewerb wünscht. Das staatliche Projekt habe ›so außerordentlich starke Mängel, daß es keineswegs als eine geeignete Grundlage für die Inangri ffnahme der Ausführungspläne angesehen werden‹ könne. Die ›erste wichtige Bauaufgabe des neuen Staates‹ sei von großer Bedeutung, sie dürfe nur vorbildlich gelöst werden.
UA: B 6520/2 (IV, 3 c, Nr.210b).
Ebd. Die Stadt, die sich verpflichtet hatte, das Gelände bereitzustellen, mußte dies teilweise erst noch erwerben. Dabei stieß sie auf den Widerstand der Besitzer — teilweise Neuenheimer Bauern-, die sich gegen die Bebauung des Neuenheimer Feldes aussprachen und hohe finanzielle Forderungen stellten. Erst über ein Enteignungsverfahren konnte das Gelände im Ganzen zur Verfügung gestellt werden.
UA: B 6520/2 (IV, 3 c, Nr.210b). Vgl. dazu besonders Kirschners Brief vom 24.5.1938 an das Kultusministerium.
Vgl. Martin Kirschner: Die neue chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, in: Die neue chirurgische Klinik. Sonderbeilage der Heidelberger Neuesten Nachrichten zur Erö ffnung am 3. Juli 1933. Hier wird o ffenk und ig, welche Bedeutung der Chirurgischen Klinik während des Zweiten Weltkriegs zukommen sollte.
›Volksgemeinschaft‹ vom 9. Juli 1939.
UA: B 6520/1 (IV, 3c, Nr.210a), B 6520/2 (IV, 3c, Nr.210b), StA:247, 5.
UA: B 6515. Dies ist in erster Linie dem persönlichen Einsatz ihres Leiters Karl Heinrich Bauer zu verdanken gewesen, der in Verhandlungen mit den amerikanischen Behörden darauf hinwies, daß eine Umquartierung für viele seiner Patienten den sicheren Tod bedeuten würde. Vgl. dazu auch Fritz Ernst: Die Wiedererö ffnung der Universität Heidelberg 1945–1946, in: Heidelberger Jahrbücher, 4.1960, S.1-28.
Auskünfte über die Umbaumaßnahmen hat das Universitätsbauamt erteilt.
Vgl. S. 590.
UBA: Akte ›BBA Neubau Chir. Klinik. Beschäftigung von Künstlern‹. Für das Folgende sei auf diese Akte verwiesen.
UA: B 6520/2 (IV, 3 c, Nr.210b). Diese stammte vermutlich von dem Bildhauer Otto Schließler, der damit beauftragt werden sollte.
Zit. nach F.S.: Freundliche Kunst in ernsten Räumen, in: Die neue chirurgische Klinik. Sonderbeilage der Heidelberger Neuesten Nachrichten zur Erö ffnung am 3. Juli 1933.
Es handelt sich dabei um die Chirurgen Bernhard von Langenbeck, Johann Friedrich Die ffenbach, Theodor Billroth und Ernst von Bergmann. Heute befindet sich in der zur Privatstation führenden Flurhalle zusätzlich eine Bronzebüste Karl Heinrich Bauers, des Nachfolgers Kirschners, die, von der holländischen Künstlerin Sibylla Krosch gescha ffen, im Oktober 1979 aufgestellt wurde.
Berühmtes Vorbild dürfte wohl Andrea del Verrocchios Bronze-Putto mit dem Fisch auf dem Brunnen im Palazzo della Signoria (Florenz) gewesen sein.
Vgl. Richard Benz: Heidelberg — Schicksal und Geist, Konstanz 1961, S. 64/65.
In Spulers Malereien ist der Rückgri ff auf italienische Künstler der Renaissance, hier besonders auf Piero della Francesca, nicht zu übersehen.
Nicht mehr vorhanden sind die Darstellungen zur Volksheilkunde, mit denen Carl Vocke (Karlsruhe) die Wände der Halle im zweiten Obergeschoß des Operationsbaus bemalte, was aus einem Briefwechsel in oben genannter Akte (Anm.41) und aus einem Artikel anläßlich der Erö ffnung der Chirurgischen Klinik hervorgeht, vgl. F. S., a.a.O.
Dies in Entsprechung zu den als naturgegeben hingestellten ›grund verschiedenen Wesenheiten‹ der Geschlechter, wobei der Nationalsozialismus auf bereits im frühen 19. Jahrhundert festgeschriebene, bürgerliche Vorstellungen vom Wesen der Frau und von der naturgegebenen Polarität der Geschlechter zurückgri ff, die er als endgültig erklärte. Vgl. Magdalena Bushart, Ulrike Müller-Hofstede: Aktplastik, in: Katalog ›Skulptur und Macht. Figurative Plastik im Deutschland der 30er und 40er Jahre‹, Akademie der Künste Berlin, Berlin 1983, S.19, und Christian Groß, Uwe Großmann: Die Darstellung der Frau, in: Katalog ›Kunst im 3. Reich. Dokumente der Unterwerfung‹, Frankfurt/M. 1975, S. 186 und S. 192.
›Die Welt des Mannes ist groß, verglichen mit der der Frau. Der Mann gehört seiner Pflicht, und nur ab und zu schweift sein Gedanke zur Frau hinüber. Die Welt der Frau ist der Mann. An anderes denkt sie nur ab und zu.‹ Adolf Hitler, Tischgespräche, zit. nach Groß/Großmann, a.a.O., S.186.
Vgl. Groß/Großmann, a.a.O., S.190.
In vier von insgesamt sechs Darstellungen wird die der Frau zugewiesene Entwicklung idealisierend nachvollzogen bzw. vorgeführt. Ausschließlich über ihr Verhältnis zum Mann definiert, präsentiert sie sich ihm als junges Mädchen, fällt ihm als ›reife‹ Frucht zu, um schließlich als Mutter ihre vorgeblich einzige Aufgabe zu erfüllen.
Vgl. hierzu vor allem die Kapitel von Peter Schirmbeck ›Darstellung der Arbeit‹ und Groß/Großmann ›Die Darstellung der Frau‹, beide in: Katalog ›Kunst im 3.Reich‹, S. 162 ff. und S. 182 ff., sowie von Bushart/Müller-Hofstede das Kapitel ›Aktplastik‹, a. a. O., S. 13 ff.
›Irminsul, Irmensäule hat die Bedeutung ‹hohe, erhabene Säule›. (...) Die I. war wohl ein gewaltiger Baumstamm, der im Mittelpunkt kultischer Begehungen stand. (...) Bekannt ist die Zerstörung der sächsischen I. bei der Eresburg (772).‹ Wörterbuch der deutschen Volkskunde, begr. von Oswald A. Erich und Richard Beitl, Stuttgart (2. Aufl.) 1955, S. 366.
Vgl. den Artikel ›Lebensbaum‹, in: Erich/Beitl, a.a.O., S.466.
An diesem Punkt setzte die zeitgenössische Kritik ein: ›Mehr Formdisziplin wünscht man bei dem jüngsten Auftrag für die Heidelberger chirurgische Universitätsklinik ›Irminsul‹. In ihrer Stra ffheit ist die kühne männliche Figur recht gut gelungen, auch der Knabe fügt sich tektonisch ein, nur die archaische weibliche Gestalt der Mutter will sich plastisch nicht in diese germanische Sippe fügen. Vielleicht wird bei der Ausführung in Holz die künstlerische Einheit dieses originellen Aufbaus noch stärker gewahrt werden.‹ Artikel im ›Führer‹ vom 9.2.1936 zur Februar-Schau im Badischen Kunstverein Karlsruhe, in der das Modell der ›Irminsul‹ ausgestellt war.
Felix Alexander Kau ffmann: Die neue deutsche Malerei (Deutsche Informationsstelle ›Das Deutschland der Gegenwart Nr. 11), Berlin 1941, zit. nach Berthold Hinz: Malerei des deutschen Faschismus, in: Katalog ›Kunst im 3.Reich‹, S.125.
Vgl. den Artikel ›Lebensrute‹, in: Erich/Beitl, a.a.O., S.467.
Adolf Hitler, 1934, zit. nach Groß/Großmann, a.a.O., S. 190.
GLA: 466/16372.
Vgl. S.440f.
Schmieder, der als Leiter des Bezirksbauamtes den Bau der Neuen Universität mit größter Aufmerksamkeit verfolgte und im Einzelfall auch beratend eingri ff, dürfte von Grubers Bau die Walmdächer mit Aufschiebungen und kleinen Dachgaupen übernommen haben.
Vgl. S. 102.
Vgl. Rainer Seidel: Bausysteme neuzeitlicher Krankenhäuser, in: Paul Vogler/Gustav Hassenpflug (Hrsg.): Handbuch für den Neuen Krankenhausbau, München/Berlin 1951, S. 85 ff.
Vgl. Krebs/Schipperges, a.a.O., S.148.
Literatur
Kirschner, Martin: Die neue chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, in: Die neue chirurgische Klinik. Sonderbeilage der Heidelberger Neuesten Nachrichten zur Eröffnung am 3. Juli 1933.
Krebs, Heinrich; Schipperges, Heinrich: Heidelberger Chirurgie 1818–1968. Eine Gedenkschrift zum 150jährigen Bestehen der Chirurgischen Universitätsklinik, Berlin/Heidelberg/New York 1968.
N.N. (F.S.): Freundliche Kunst in ernsten Räumen, in: Die neue chirurgische Klinik. Sonderbeilage der Heidelberger Neuesten Nachrichten zur Eröffnung am 3. Juli 1933.
Schmieder, Ludwig: Die neuen Kliniken und die Naturwissenschaftlichen Institute der Universität Heidelberg. Der Bebauungsplan für die neuen Kliniken und Naturwissenschaftlichen Institute der Universität Heidelberg. Entwurf von Oberreg.-Baurat Dr. e. h. L. Schmieder, Heidelberg 1936.
Vogler, Paul; Hassenpflug, Gustav (Hrsg.): Handbuch für den Neuen Krankenhausbau, München/Berlin 1951.
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Griesbach, D., Maisant, M. (1985). Die Chirurgische Klinik. In: Riedl, P.A. (eds) Die Gebäude der Universität Heidelberg. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36931-9_40
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