Zusammenfassung
Bei jeder Fraktur erfolgt ein Bluterguß in das Mark, zwischen die Fragmente, unter das Periost und in die Umgebung des Knochens. Das Mark erfährt an der Bruchstelle eine hämorrhagische Zertrümmerung, die umgebenden Weichteile sind hämorrhagisch infiltriert. In diesem Bluterguß, der allerdings schon vom 2. Tage ab durch Resorption teilweise entfernt wird, erfolgt ausgedehnte Fibringerinnung. Gleichzeitig treten die Zeichen einer traumatischen Entzündung auf in Form von Hyperämie, zelliger und flüssiger Exsudation, sowie Proliferation der fixen Zellen in den Innenschichten des Periostes, seiner Umgebung und im Knochenmarkstützgewebe. Liegt keine hochgradige Gewebszertrümmerung oder Infektion vor, so führt die Proliferation vom Periost und vom Endost aus zu einer regenerativen Gewebsneubildung; der zwischenliegende Bluterguß wird durchwachsen, und es erfolgt zunächst eine bindegewebige Vereinigung beider Fragmente. Dieses verbindende Gewebe heißt Kallus, und zwar kann man den bindegewebigen Kallus als provisorischen Kallus bezeichnen. Den vom Periost gebildeten Kallus nennt man periostalen oder äußeren Kallus, den vom Endost gebildeten Mark- oder inneren Kallus. Daneben kann man noch einen ebenfalls vom Periost aus gebildeten intermediären Kallus unterscheiden, worunter wir das regeneratorische Gewebe verstehen, welches sich zwischen Mark- und Periostkallus, also im Bereich der Diaphysenkortikalis, befindet und den Übergang vom periostalen zum Markkallus vermittelt (s. Abb. 130).
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Matti, H. (1918). Normale Frakturheilung. In: Die Knochenbrüche und ihre Behandlung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36896-1_9
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