Zusammenfassung
Ich habe mich bemüht, in den nachfolgenden Abschnitten die Krankheiten der oberen Luftwege getreu meinem Motto: „Aus der Praxis für die Praxis“ so zu schildern, dafs nicht nur die örtlichen Erscheinungen genau angegeben sind, sondern auch der Zusammenhang derselben mit den Krankheiten des übrigen Körpers immer hervorgehoben ist. Wir dürfen nie vergessen, dafs bei weitem die wenigsten Erkrankungen der oberen Luftwege rein örtliche sind, dafs sie im Gegenteil fast immer hervorgerufen oder doch in ihrem Verlaufe wesentlich beeinflufst oder verändert werden durch den Zustand des Körpers im allgemeinen. Es genügt nicht zu einer richtigen Beurteilung und Behandlung derselben, dafs man mit dem Spiegel in den Hals oder die Nase hineinsieht, sondern es gehört dazu ganz wesentlich eine Untersuchung des ganzen Körpers, die indessen nicht möglich ist ohne ein gewisses Quantum medizinischen Wissens, ohne eine genügende praktische Ausbildung und Übung, und ohne eine gewisse medizinische Begabung, die freilich angeboren sein mufs, und die man durch keinen Fleifs ersetzen kann.
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© 1903 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Schmidt, M. (1903). Einleitung. In: Die Krankheiten der oberen Luftwege. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36894-7_1
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