Zusammenfassung
Die künstliche Seide, welche unter den verschiedensten Bezeichnungen — Soie de France, Soie de Paris, Lustro- oder Glanz-Cellulose, Artiseta — in den Handel gebracht ist, sollte naturgemäss zunächst als vollkommener Ersatz der Naturseiden Verwendung finden. Doch sind infolge der geringen Haltbarkeit des Produktes die in den ersten Jahren der Kunstseidefabrikation gehegten Erwartungen nicht im ganzen Umfange in Erfüllung gegangen. Ganz aus Kunstseide hergestellte Gewebe haben sich, wenigstens als Kleiderstoffe, infolge der Brüchigkeit der Kunstseide und ihrer geringen Festigkeit in feuchtem Zustande nicht eingeführt. Auch als Kette für Gewebe ist Kunstseide nicht geeignet. Ausgedehntere Verwendung hat dagegen die Kunstseide als Einschlag für Seiden-, Schappe- und Baumwollgewebe gefunden. Ueberall da, wo es weniger auf Haltbarkeit und Festigkeit als auf Glanz und schönes Aussehen ankam, hat sich die Kunstseide erfolgreich ihr Absatzgebiet gesichert. So ist sie viel für Möbelstoffe, Dekorations- und Vorhangstoffe, sowie in der Bandwirkerei und Litzenfabrikation verwendet worden. Für Stickereien wurde sie besonders deshalb empfohlen, weil sie sich der Form der Stickerei leicht und vortheilhaft anschmiegen sollte.
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Süvern, C. (1900). Die Verwendung der Kunstseide. In: Süvern, C. (eds) Die künstliche Seide. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36892-3_3
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