Zusammenfassung
Die Kunstseide, die sich hinsichtlich ihrer Gleichmäßigkeit und ihres guten Färbevermögens allen natürlichen Fasern ebenbürtig zur Seite stellen kann1), findet infolge ihrer wertvollen Eigenschaften, besonders ihres Glanzes und ihrer Sperrigkeit, weitgehende Verwendung in der Textilindustrie. Hauptsächlich verarbeitet wird sie in der Posamenten- und Besatzartikelbranche zur Herstellung hochglänzender Litzen, Spitzen und Borten für die Damenkonfektion. Hier kommen die vorteilhaften Eigenschaften des Kunstprodukts sehr zur Geltung und haben eine gewaltige Steigerung des Verbrauchs an Kunstseide zur Folge gehabt. Während solche Besatzartikel nach Herzog (a. a. 0.) bis etwa 1902 ausschließlich auf den Flechtmaschinen hergestellt wurden, fabriziert man jetzt auch Bänder auf den Jacquardwebstühlen in großen Mengen mit Kunstseide in Schuß und Kette. Aus Kunstseide hergestellte Fransen werden ihrer größeren Steifigkeit wegen denen aus Naturseide vorgezogen. Sehr beliebt sind auch aus Kunstseide geklöppelte Zwischensätze, welche, mit seidenen Bändern oder Streifen seidenen Gewebes vernäht, Stoffe zu Blusen oder Damenkleidern geben. Auch für Krawatten- und Kleiderstoffe findet Kunstseide viel Verwendung.
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Referenzen
E. Herzog, Bericht über den V. Internationalen Kongreß für angewandte Chemie in Berlin 1903, Band II, S. 936 u. f.
Zeitschrift f. angew. Chemie 1906, Nr. 32, S. 1387–1389.
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Süvern, K. (1907). Die Verwendung der Kunstseide. In: Süvern, K. (eds) Die künstliche Seide. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36889-3_3
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