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Unterschied zwischen spontanen und nach Infektionsbehandlung zur Entwicklung gelangten Remissionen bei der Paralyse

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Zusammenfassung

Die Frage nach dem Vorkommen und der Häufigkeit sowie nach Art und Wesen der spontanen Remissionen und Stillstände bei der in der Regel unaufhaltsam zum Tode führenden progressiven Paralyse ist schon wiederholt Gegenstand der Diskussion gewesen. Sie hat angesichts der Mitteilungen über die Erfolge der Infektionstherapie erneutes Interesse gewonnen. Ihre Kenntnis ist für die Beurteilung der Heilwirkung eines Behandlungsverfahrens bei dieser Krankheit von wesentlicher Bedeutung. Es ist hier die Frage aufzuwerfen: Sind die spontanen und die therapeutisch mittels Infektionsbehandlung erzielten Remissionen als gleichwertig anzusehen ? Sind die Bedenken der Skeptiker berechtigt, daß die Bewertung von Heilwirkungen bei der Paralyse durch die im Verlaufe derselben nicht selten auftretenden und manchmal den Zustand einer Heilung vortäuschenden Spontanremissionen erschwert und dadurch ein post hoc leicht als propter hoc angesehen wird ?

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Literatur

  1. Die große Seltenheit derartiger Remissionen ergibt sich mit besonderer Deutlichkeit aus folgenden wenigen Zitaten. Bei einer von Gaupe (1906) angestellten Rundfrage in allen bayrischen und württembergischen Anstalten fanden sich nach genauer Prüfung der Krankengeschichten nicht mehr als fünf Fälle mit Paralysen von über achtjähriger Dauer. Jakob (1919) hat in einem Sektionsmaterial von 1800 Paralysen im ganzen nur fünf Fälle von stationärer Paralyse feststellen können, wobei nicht ausgeschlossen ist, ob nicht in dem einen oder anderen Falle eine unbemerkt gebliebene interkurrente Infektionskrankheit für das Stationärbleiben verantwortlich zu machen wäre. — Kraft-Ebbing hat unter 2500 Fällen keine geheilten Paralysen gesehen, ebensowenig JuNlus und Arndt. Hoche (1912) gibt an, in 20 Jahren klinischer Tätigkeit niemals eine Heilung einer progressiven Paralyse beobachtet zu haben.

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  2. Die Richtigkeit dieses Ausspruches würde sich mit ganz besonderer Deutlichkeit ergeben, wenn man einmal eine Serie von aus einer Anzahl unbehandelter Paralytiker ermittelten Spontanremissionen und eine gleich große Serie durch Malariabehandlung erzielter Remissionen hinsichtlich ihrer Schicksale etwa zwei bis drei Jahre hindurch oder länger vergleichend verfolgen würde. Während die therapeutischen Remissionen unseres in einem früheren Kapitel (p. 79 — 106) hinsichtlich der Behandlungsergebnisse betrachteten Beobachtungsmateriales aus der Zeit 1917 bezw. 1919 bis Ende 1922 in der überwiegenden Mehrzahl schon einige Jahre zurückliegen und, nachdem sie die Dauer von zwei bis drei Jahren bereits erreicht haben, sich gewöhnlich sta -bilisierten und die Krankheit nicht mehr zu rezidivieren pflegte, werden die Fälle mit Spontanremissionen größtenteils vor Ablauf des ersten Jahres (bezw. schon nach einigen Wochen oder Monaten) rückfällig und es ist eine extreme Seltenheit, daß sie das zweite oder gar das dritte Jahr überdauern. (Vergl. beispielsweise die jüngst erschienene, oben zitierte Arbeit von Tophoff, aus welcher hervorgeht, daß von seinen 57 Spontanremissionen, von denen in 12% die Remission an eine vorausgegangene fieberhafte Erkrankung oder Eiterung sich angeschlossen hatte, in 43% eine Remissionsdauer bloß bis zu sechs Monaten, in 30% zwischen sechs und zwölf Monaten, in 16% zwischen ein bis zwei Jahren und nur in 10% eine Dauer der Remission über zwei Jahre bestand).

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  3. Nonne sieht die oft erstaunliche Ausgleichbarkeit der Sprachstörungen nach Malariabehandlung als „richtige Heilungen“ an.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Gerstmann, J. (1925). Unterschied zwischen spontanen und nach Infektionsbehandlung zur Entwicklung gelangten Remissionen bei der Paralyse. In: Die Malariabehandlung der Progressiven Paralyse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36885-5_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-36885-5_4

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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