Zusammenfassung
Blut und Kreislauf bilden die Voraussetzung für den normalen Stoffwechselablauf in den Körperzellen. Eine besondere Stellung nimmt dabei jener Teil des Stoffwechsels ein, den man als „Atmung“ bezeichnet: Die Aufnahme von O2 und die Abgabe von CO2 durch die Gewebe. Vom eigentlichen Atmungsvorgang der Zelle bis zum Gasaustausch des Organismus mit der freien Atmosphäre ist eine ganze Reihe von Vorgängen und Einrichtungen funktionell aneinandergekoppelt, von denen zur Bewältigung dieser Aufgabe keiner entbehrlich ist. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die „Atmungsfunktion des Blutes“ (s. S. 27) sowie der Blutkreislauf. Kreislaufstörungen werden daher stets die Atmung und umgekehrt Störungen der Atmung den Kreislauf beeinflussen müssen. Als Regenerationsorgan für das Blut ist am peripheren Ende dieser Funktionskette die Lunge eingeordnet, während als Ausgangsort für die Gesamtheit der Atmungsvorgänge am anderen Ende die atmenden Zellen der Körpergewebe zu denken sind. Der Zellstoffwechsel ist nicht nur der Anstoß für die im Atmungsvorgang verketteten Punktionen, sondern auch der steuernde Faktor, der über verschiedene Hilfsmittel — lokal durch chemische Reizwirkung, zentralnervös durch chemische Reizwirkung und reflektorisch — das richtige Zusammenspiel von Lungenbelüftung, Transportfähigkeit des Blutes für die Atemgase und Blutkreislauf regelt. Es scheint gerechtfertigt, den Vorgang der Atmung mit der Atmung der Zellen zu beginnen und mit der Lungenventilation zu beschließen. Dieser Weg mag auch der Entwicklung der Funktionen mit der Entwicklung der Organismen am ehesten entsprechen.
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Rein, H. (1943). Die Physiologie der Atmung. In: Einführung in die Physiologie des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36788-9_3
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