Zusammenfassung
Wenn vorhergehend gesagt wurde, daß der Gesamtenergieunisatz des Menschen weitgehend von der Umwelttemperatur abhängig ist, so gilt dies doch nicht uneingeschränkt. Da die „normale Körpertemperatur“ des Menschen mit 37°C gewöhnlich über der Umwelttemperatur liegt, müssen ständige Wärmeverluste wieder ausgeglichen werden. Dies geschieht durch aktive Wärmeproduktion, durch Oxydationen in der gesamten Muskulatur und der Leber. Der Ausgleich ist ein ziemlich vollkommener, so daß größere Schwankungen vermieden werden. Man hat sich angewöhnt, diese geregelte Nachproduktion von Wärme als die „chemische Wärmeregulation“ zu bezeichnen. Aber nicht bloß die Nachproduktion von Wärme ist genauestens geregelt, sondern vor allem auch die Wärmeabgabe des Körpers an die Umwelt. Sie kann gesteigert oder stark eingeengt werden, so daß der Organismus keineswegs in seinem Gesamtenergieumsatz ein Spielzeug der Umwelttemperatur ist. Die letztgenannten Vorgänge werden als „physikalische Wärmeregulation“ bezeichnet. Sie sorgt dafür, daß der gesunde Organismus auch für die Wärmeregulation mit einem möglichst geringen Energieaufwand auskommt. Vor allem aber ermöglicht sie erst die Erhaltung der Normaltemperatur bei hohen Umwelttemperaturen und bei starker Produktion von Nebenwärme im Körper (z. B. bei der Muskelarbeit).
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Schrifttum
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Gessler, H.: Wärmeregulation. Erg. Physiol. 26, 185 (1927).
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Rein, H. (1938). Der Wärmehaushalt des Menschen. In: Einführung in die Physiologie des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36786-5_5
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