Zusammenfassung
Zu den unangenehmsten Netzstörungen gehören die Kurzschlüsse. Kurzschlüsse werden meist durch Phasenüberschläge, etwa bei schlechter Isolation, oder beim Auftreten von Überspannungen, eingeleitet. Je nachdem, ob der Kurzschluß sich zwischen zwei oder zwischen drei Phasen ausbildet, spricht man von einem zweipoligen oder dreipoligen Kurzschluß. In Netzen, deren Sternpunkt geerdet ist (Amerika), führt ein Überschlag nach Erde ebenfalls zu einem Kurzschluß (einpoliger Kurzschluß). In den deutschen mit isoliertem Nullpunkt arbeitenden Hochspannungsnetzen (bzw. Nullpunkt ist über eine Erdschlußdrossel geerdet) führt ein Überschlag nach Erde zu einem Erdschluß (s. S. 276). Der Doppelerdsehluß, wie ihn die Abb. 320 a zwischen den Phasen S und T zeigt, hat jedoch ähnliche Wirkung wie ein zweipoliger Kurzschluß. In unseren Netzen sind die meisten Kurzschlüsse zweipolig. Diese können jedoch in einen dreipoligen übergehen, wenn z. B. der Kurzschlußlichtbogen mit der gesunden Phase in Berührung kommt. Zweipolige Kurzschlüsse an Kabeln gehen wegen der kleinen Leiterabstände praktisch immer in dreipolige Kurzschlüsse über.
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Referenzen
Siehe auch M. Schleicher: Die moderne Selektivschutztechnik und die Methoden zur Fehlerortung in Hochspannungsanlagen. Berlin: Julius Springer 1936.
Ein Überstromrelais spricht zwar im Kurzschlußfalle auf den Stoßstrom an, könnte aber bei längeren Ausschaltzeiten und einem Dauerkurzschlußstrom, der kleiner als der Normalstrom der Leitung ist, wieder abfallen ohne den Kurzschluß zur Abschaltung gebracht zu haben.
Siehe E. Hueter u. W. Schäfer: Die Messung der Erdschlußkompensation. ETZ Bd. 52 (1931) S. 1023.
Siehe H. Grünewald: Gewittergefährdung und Gewitterschutz von Freileitungsanlagen. Elektrizitätswirtsch. Bd. 34 (1935) S. 454.
1 Aus H. Grünewald: Gewittergefährdung und Gewitterschutz von Freileitungsanlagen. Elektrizitätswirtsch. Bd. 34 (1935) S. 454.
Aus ETZ Bd. 58 (1937) S. 615. Entwurf 2 zu VDE 0675.
Siehe G. Lehmann: VDE-Fachberichte 9 (1937) S. 46.
Siehe E. Hueter: Elektrizitätswirtsch. 30 (1931) S. 185.
R. Buch u. E. Hueter: ETZ 56 (1935) S. 933.
Siehe W. Krämer: VDE-Fachberichte 9 (1937) S. 52.
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Buchhold, T. (1938). Netzstörungen. In: Elektrische Kraftwerke und Netze. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36770-4_15
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