Zusammenfassung
Ende Februar 1880 übersiedelte ich nach Graz. Mein erster Spaziergang galt dem Schloßberg, der sich steil inmitten der Stadt erhebt. Bei einem Rundgange auf seinem Plateau mit dem alten Glockenturm genießt man eine prächtige Aussicht auf die nahe und ferne Umgebung. Ein rascher Gebirgsfluß, die Mur, schlängelt sich mitten durch die Stadt, hart am westlichen Steilabfall des Schloßberges vorüber. Am rechten Ufer ausgedehnte Häuserzeilen, die an der Peripherie mit Fabrikschornsteinen abschließen, am linken die Altstadt mit dem Hauptplatz, der stattlichen Herrengasse mit dem architektonischen Juwel aus der Renaissancezeit, dem Landhaus und von ihr rechts und links abzweigend allerlei alte Gassen und Gäßchen, die manches merkwürdige altersgraue Haus bergen, manchen kühlen Hof mit steinernen Altanen — ein Anblick, der an Salzburg oder Innsbruck erinnert und an den nahen Süden gemahnt. Und dann am Fuß des Schloßberges der wunderschöne große Stadtpark mit seinem prunkvollen Brunnen, der auf der Wiener Weltausstellung die Mitte der Rotunde geschmückt hatte; daran sich anschließend neuere Stadtteile, gegen den Rand zu immer lockerer gebaut, in einzelne Villen und Gärten sich auflösend.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Haberlandt, G. (1933). Zweites Buch. In: Erinnerungen Bekenntnisse und Betrachtungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36740-7_2
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