Zusammenfassung
Das reinste, in der Natur vorkommende Wasser ist im allgemeinen das Regenwasser. Es enthält nur Bestandteile aus der Luft: Sauerstoff, Stickstoff, Kohlensäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Schwefligsäure, organischen und mineralischen Staub. Wegen der guten Brauchbarkeit des Regenwassers wird es vielfach in Industrie und im Hausbetrieb verwendet; für große Betriebe ist die Menge aber zu klein. Dem Regenwasser ähnlich ist das Kondenswasser, das insbesondere durch Schmieröle und manchmal durch Rost mechanisch verunreinigt ist. Das nächstreine Wasser ist das Oberflächenwasser. Dieses zeichnet sich vorzugsweise unvorteilhaft durch reichliche Schwebeteilchen (schwimmenden Ton u. a.) und die damit zusammenhängende, häufig in die Erscheinung tretende Unklarheit, sowie seine schwankende Zusammensetzung aus (vor und nach Regen). Die zuverlässigste Quelle der Wasserversorgung ist das Grundwasser, das als Quell- und Brunnenwasser zutage tritt. Dieses hat bereits einen guten natürlichen Filtrationsprozeß durchgemacht und zeichnet sich infolgedessen durch große Klarheit und gleichbleibende Zusammensetzung aus. Dafür hat es in der Regel mehr oder weniger lösliche erdige Bestandteile aus dem Boden aufgenommen und eine gewisse Härte erlangt. Letztere ist für bestimmte Verwendungszwecke hinderlich und muß dann auf künstlichem Wege entfernt werden. Ein Betrieb, der große Mengen Wasser erfordert, sollte nie auf eine Quelle der Wasserversorgung angewiesen sein, damit der Betrieb bei Störungen in der Wasserlieferung keine Unterbrechungen erleidet. Besitzt also z. B. eine Färberei eigene Brunnenanlagen, so sollte sie möglichst auch an eine Ortswasserleitung usw. angeschlossen sein.
S. a.: Klut, Untersuchung des Wassers an Ort und Stelle (hier ist auch eine recht vollständige Zusammenstellung der Wasserliteratur gegeben). König, Die Verunreinigungen der Gewässer. Kröhnke, Die Reinigung des Wassers. Kistenpart, Das Wasser in der Textilindustrie. Tiemann-Gärtner, Handbuch der Untersuchung und Beurteilung der Wässer. Tillmanns, Wasserreinigung und Abwasserbeseitigung u. a. m.
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Literatur
Tillmanns und Sutthoff, Ztschr. anal. Chem. 1911, S. 473.
Später empfahl Winkler folgende Zusammensetzung: 5 g krist. Schwefelnatrium werden mit 25 ccm Wasser und 25 ccm Glyzerin gelöst. Diese Lösung ist haltbar und kittet nicht den Glasstöpsel der Flasche.
Herbig, Ztschr. eng. Chem. 1919, S. 216.
Tillmanns und Heublein, Ztschr. Unters. Nahrungs- und Genußm. 1910, S. 617; Chem.-Ztg. Rep. 1911, B. 6.
Bei Bleckmann und Burger, Berlin N 24, erhältlich.
Winkler, Ztschr. ang. Chem. 1918, S. 214.
Über rechnerische Prüfung der Analysenergebnisse s. Winkler, Ztschr. ang. Chem. 1917, S. 113.
Winkler schlägt vor (Ztsch. ang. Chem. 1917, S 113), stets die Namen Karbonathärte und Resthärte zu gebrauchen und von „vorübergehender“ bzw. „bleibender” Härte nur dort zu sprechen, wo die Werte nach dem Kochverfahren ermittelt sind.
In den Vereinigten Staaten von Nordamerika existiert der Begriff des Härtegrades nicht offiziell. Die Analysen werden daselbst meist in grains per U. S. gallon (= 3,785 1) angegeben. Man könnte demnach gewissermaßen 1 grain CaCO3 in 1 U. S. gallon als amerikanischen Härtegrad annehmen, der dem deutschen ziemlich nahekommt. 0,56° d. = 0,58° amerik.
v. Cochenhausen, Ztschr. ang. Chem. 1906, S. 2024.
Winkler und Krieger empfehlen heute den billigeren und zu gleichen Ergebnissen führenden Isopropylalkohol (Tetralin-Gesellschaft, Berlin).
Erwähnt sei der für solche Bestimmungen handlich konstruierte Apparat „Purfix“ von Dr. Huggenberg und Dr. Stadlinger in Chemnitz.
de Koninck, Ztschr. ang. Chem. 1888, S. 570.
Wartha, Ztschr. ang. Chem. 1902, S. 193; s. a. Zink und Hollandt, ebenda 1914, S. 437.
Vorausgesetzt ist ein Wasser, das frei von kohlensaurem Alkali ist, was fast immer der Fall ist.
Winkler, Ztschr. ang. Chem. 1921, S. 115 u. 143.
Bruhns, Ztschr. ang. Chem. 1921, S. 279.
J. Pfeifer, Ztschr. ang. Chem. 1902, S. 198.
v. Cochenhausen, Ztschr. ang. Chem. 1906, S. 1990.
Blacher, Grünberg und Klasa, Chem.-Ztg. 1913, S. 56.
Zink und Hollandt verwenden statt reiner Palmitinsäure nur technische Palmitinsäure (Kahlbaum) und statt reinen Alkohols nur denaturierten Spiritus 90proz.
Winkler (Ztschr. ang. Chem. 1916, S. 218) verwendet zur Einstellung der Kaliumpalmitatlösung eine Chlorkalziumlösung von 10° d. H. Zu diesem Zwecke löst er 1,784 g isländischen Kalkspat unter den üblichen Vorsichtsmaßregeln mit 50 ccm Wasser und 25 cent 10proz. S.lzsäure, verdampft in einer Platinschale zur Trockne und löst den Rückstand mit Wasser zu 11. Die so erhaltene Stammlösung von 100° d. H. wird im Verhältnis 1: 10 mit Wasser verdünnt, wodurch eine Chlorkalziumlösung von 10° d. H. erhalten wird, die zur Einstellung der Palmitatlösung benutzt wird. Noll (Ztschr. ang. Chem. 1918, S. 5) verwendet statt dessen zur Einstellung der Palmitatlösung eine Chlorbariumlösung von 0,523 g im Liter, wie sie früher bei der Clarkschen Seifentitration zur Anwendung kam. Bei Verbrauch von 4,3 ccm der Palmitatlösung auf 100 ccm dieser Chlorbariumlösung ist die Palmitatlösung genau 1/10 normal (Faktor 2, 8 ).
Noll, Ztschr. ang. Chem. 1918, S. 6.
Froboese, Ztschr. ang. Chem. 1914, S. 370.
Über die technische Durchführung und die Apparatur der Wasserreinigung s. die technologische Literatur z. B. bei Ristenpart a. a. O., Heermann, Technologie der Textilveredelung, 1926.
Noll, Ztschr. ang. Chem. 1918, S. 9. Eine andere Berechnungsart der Zusätze findet sich bei Heermann, Technologie der Textilveredelung. S. 90. S. a. Braungard, Chem.-Ztg. 1920, S. 334.
Permutitfilter-Co. G. m. b. H. der J. D. Riedel, A.-G., Berlin. 2 S. a. Preu, Ztschr. ang. Chem. 1920, S. 61.
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Ristenp art, „Das Wasser in der Textilindustrie“ und „Grundsätze der Wasserreinigung für die Textilindustrie”, Leipz. Mon. Text. 1909, S. 156; Ztschr. ang. Chem. 1910, S. 392. Singer, Chem.-Ztg. 1918, S. 76.
Stadlinger, Leitlinien der technischen Wasserreinigung (Seifenindustrie-Kalender 1910). S. a. v. Cochenhausen, Ztsch. ang. Chem. 1906, S. 1987. Weißenberger, ebenda 1913, S. 140.
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Heermann, P. (1929). Wasser. In: Färberei- und textilchemische Untersuchungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36731-5_3
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