Zusammenfassung
Im kausalen Denken verbinden wir jedesmal zwei Elemente, deren eines als Ursache, deren anderes als Wirkung angesehen wird. Um klare kausale Fragestellungen zu besitzen, müssen vor allem diese Elemente klar und nicht verschwommen sein. Die gesamte Begriffsbildung der Psychopathologie (Phänomenologie, objektive Psychopathologie usw.) dient zur Formung solcher Elemente des kausalen Denkens. Selbst ein so unendlich komplizierter Gegenstand wie das Ganze des verständlichen Seelenlebens, das wir Per Persönlichkeit nennen, kann u. U. Element kausalen Denkens werden, wenn etwa nach der Vererbung eines bestimmt definierten Persönlichkeitstypus gefragt wird. Wir verschaffen uns zunächst eine Übersicht über die Gesichtspunkte, nach denen wir die spärlichen kausalen Erkenntnisse der Psychopathologie gruppieren, in denen bestimmte Elemente als Ursache und Wirkung miteinander verbunden sind.
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Literatur
H. Seelert: Verbindung endogener und exogener Faktoren in dem Symptomenbilde und der Pathogenese der Psychosen. Berlin, Karger, 1919.
Dagegen: K. Hildebrandt: Funktionell, endogen, psychogen, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 53. 1920. S. 242.
Vgl. in meinem Ref. über Trugwahrn., Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 4 S. 314ff.
Von neueren Versuchen, mit kausaler Betrachtung an die Halluzinationen heranzugehen, vgl. z. B. Rülf: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 24. S. 249. 1914.
Dann die Erörterungen bei M. Ebbecke: Die kortikalen Erregungen, Leipzig 1919, S. 78 bis 174.
Eine interessante Arbeit von Pick: Über die Beeinflussung von Visionen durch zerebellar ausgelöste vestibulare und ophthalmostatische Störungen. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 56 S. 213.
Es handelt sich hier um ein allgemeines Problem der Medizin Vgl. Mar - tius: Pathogenese innerer Krankheiten, Leipzig 1909.
Wie verwickelt die kausale Fragestellung liegt und wie man den Versuch macht, spezifische seelische Formen in Zustand und Verlauf kausal zu deuten, darüber vergleiche das Referat von Hauptmann- Klinik und Pathogenese der Paralyse ‘im Lichte der Spirochätenforschung. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 70. 1921. S. 254.
Pfeifer: Psychische Störungen bei Hirntumoren, Arch. f. Psychiatr. u. Nervenkrankh. 47, Weidner: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 56, 1 (Literatur).
Der Krieg hat hier viel gelehrt. Vgl. E. Forster: Die psychischen Störungen der Hirnverletzten, Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol. 46. 1919. S. 61. (Referat).
de Monc hy: Die Zergliederung des psychischen Krankheitsbildes bei Arteriosklerosis cerebri. Berlin, Karger 1922.
Redlich: Die Psychosen bei Gehirnerkrankungen, Wien 1912. Alles Detail ist in den Lehrbüchern der Neurologie und der speziellen Psychiatrie leicht zu finden.
Über die Witzersucht vgl. Serog: Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.gerichtl. Med. 68 S. 597 ff.
B. Müller: Arch. f. Psychiatrie 64. 1922. S. 206 (Literaturverzeichnis).
Horn: Über Symptomatologie und Prognose der zerebralen Kommotionsneurosen, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 34. 1916. S. 206.
v. Monakow: Uber Lokalisation der Hirnfunktionen, Wiesbaden 1910. Neue Gesichtspunkte in der Frage nach der Lokalisation im Großhirn, Wiesbaden 1911. Dazu Liepmann: Zeitschr. f. Psychologie 63. 1912. S. 1.
Nibl: Zur Lehre der Lokalisation in der Großhirnrinde des Kaninchens, Heidelberg 1911 ( Sitzungsber. der Heidelb. Akad.).
Vgl. NiBls Einführungsaufsatz zu seinen histologischen und histopathologischen Arbeiten, Bd. I, Jena 1904.
Siehe das sehr anschauliche Material in den „Beiträgen zur Frage nach der Beziehung zwischen klinischem Verlauf und anatomischem Befund bei Nerven-und Geisteskrankheiten“, herausgeg. von Franz NiBl, Berlin 1913ff. Darin ist der Kontrast deutlich zwischen dem Wissen vom feinsten Detail und der Beziehungslosigkeit dieses Details zum klinischen Bild; diese Beziehung besteht immer nur im ganz Groben der Hirnerkrankung überhaupt zur geistigen Erkrankung.
Über die Grenzen histologischer Erkenntnis sagt NiB1 an anderer Stelle (Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 73 S. 96): Ohne Schwierigkeit sind wir imstande, eine Paralyse, eine senile Demenz, eine Arteriosklerose und einige Formen der Hirnlues voneinander zu unterscheiden, aber bei dem Gros der in Irrenanstalten zur Sektion kommenden Fälle hat bis jetzt die Histopathologie versagt. Zwar finden wir auch hier regelmäßig, oft sogar recht greifbare Veränderungen an den einzelnen Gewebsbestandteilen, allein man kann damit nicht viel anfangen; man ist außerstande, dieselben entsprechend den verschiedenartigen klinischen Verlaufsformen in verschiedenartige wohl gekennzeichnete histopathologische Gesamtbilder auseinanderzuhalten.“
Reichardt: Über die Hirnmaterie, Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol. 24. Über Hirnschwellung, Ref. in Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. (Ref.-Teil.) 3 S. 1. Krueger: Hirngewicht und Schädelkapazität bei psychischen Erkrankungen, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 17. 1913. S. 80.
Bayerthal: Arch. f. Rassen-und Gesellschaftsbiologie 1911, S. 764ff. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 34 S. 324.
Vgl. das Literaturverzeichnis bei Klose: Das Gehirn eines Wunderkindes, Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol. 48. 1920. S. 63.
Vgl, besonders Selbstschilderungen: Moreau de Tours: Du hachisch et de l’aliénation mentale, 1845. Th. de Quin cey: Bekenntnisse eines Opiumessers, und die Zusammenstellung von Baudelaire, L c.
Serko: Im Meskalinrausch. Jahrb. f. Psychiatrie 34. 1913. S. 355.
Mayer-Groß: Selbstschilderung eines Kokainisten, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 62 S. 222.
Joseph Baum: Beitrag zur Kenntnis der Kampferwirkung. Diss. Bonn 1872, S. 8–12. (Auf der Straße erschien alles in Tumult und der Vergiftete selbst darin verwickelt. Buchstaben waren beim Lesen in Bewegung. Er hatte „wüste Empfindungen“, hörte betäubende Geräusche, bis er bewußtlos wurde. Beim Erwachen wußte er nichts vom Kampfer, erinnerte sich bei dessen Geruch aber sofort. Alles erschien ihm,neu und fremd, als wenn er jetzt zum erstenmal seine Existenz bekäme. Er wußte nicht, wo er war und nicht, wozu die Gegenstände gebraucht werden.)
H. Schabelitz: Experimente und Selbstbeobachtungen im Bromismus. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 28. 1915. S. 1. (Bei chronischer Bromvergiftung entwickelt sich ein hypomanischer Zustand mit großer Merkfähigkeitsstörung und Müdigkeitsanfällen. Gehörsillusionen. Lichterscheinungen bei geschlossenen Augen Anfangs Erleichterung im Ablauf des motorischen Sprechaktes, dann Störung der Wortbereitschaft. In der Bromabstinenz nachher: Beziehungsideen und Depressionszustand.)
Zusammenfassend über Bromvergiftung: Amann: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 34 S. 12.
Kraepelin: Über die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel, Jena 1892. Weitere Untersuchungen in den psychologischen Arbeiten, herausgegeben von Kraepelin.
P. Schroeder: Intoxikationspsychosen, Leipzig und Wien 1912.
Vgl. über die Suchten: Rieger: Festschrift für Werneck, 1906.
Das Hauptmaterial in Kraepelins psycholog. Arbeiten (Aschaffenburg, Weygandt).
Bonho effer: Zur Frage der exogenen Psychosen. Zentralbi. f. Neurol. 1909, S. 499.
Dazu Specht: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 19. 1913. S. 104.
Bonhoeffer: Die Psychosen im Gefolge von akuten Infektionen, Allgemeinerkrankungen und inneren Erkrankungen, Wien 1912. Krisch, Über symptomatische Psychosen, Berlin 1920 (Beiheft der Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol.) Kleist: Postoperative Psychosen, Berlin, Julius Springer 1916.
Influenzapsychosen: Kleist: Die Influenzapsychosen, Berlin, Julius Springer 1920.
Runge: Arch. f. Psychiatr. u. Nervenkrankh. 62, 1921. Encephalitis epidemica: Dimitz und Schilder: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 68 5. 299
Chorea minor: Kleist: Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 64 S. 709.
Das Material ist zusammengestellt von Friedländer: Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol. B. 1900. S. 62. Neuerdings Becker: Über den Einfluß des Abdominaltyphus auf bestehende geistige Erkrankung. Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 69. 1912. S. 799.
Vgl. z. B. Weber: Über akute tödlich verlaufende Psychosen, Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol. 16. 1904. S. 81.
Vgl. z. B. W. Mayer: Über Psychosen bei Störung der inneren Sekretion, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 22. 1914. S. 457.
Walter und Krambach: Vegetatives Nervensystem und Schizophrenie, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 28 (Untersuchung der pharmakologischen Wirkung von Atropin, Pilokarpin, Adrenalin im Vergleich mit Normalen).
Zusammenfassendes Werk über innere Sekretion überhaupt (mit Literatur): Biedl: Innere Sekretion, 3. Aufl. Berlin 1916. Für die Psychiatrie zusammenfassend ein Vortrag von Stertz: Psychiatrie und innere Sekretion, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 53 S. 39.
Abderhal den: Die Schutzfermente des tierischen Organismus, Berlin 1912. Fauser: Dtsch. med. Wochenschr. 1912 Nr. 52; 1913 Nr. 7. Mönch. med. Wochen-sehr. 1913 Nr. 11. Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 70 S. 719.
G. Ewald: Die Abderhaldensche Reaktion mit besonderer Berücksichtigung ihrer Ergebnisse in der Psychiatrie. Berlin, Karger 1920 ( Literaturverzeichnis).
Hellpach: Die geopsychischen Erscheinungen, 2. Aufl., Leipzig 1917.
Über die Abhängigkeit der Epileptiker siehe Ammann: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 24 S. 617; 32 S. 326.
Hanna Kollibay-Uter: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 65 S. 351.
Vgl. ferner E. Meier: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 76 S. 479 (aus Burghölzli).
Vgl. Bonhoeffer: Wieweit kommen psychogene Krankheitszustände und Krankheitsprozesse vor, die nicht der Hysterie zuzurechnen sind? Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 68 5.371. Bonhoeffer unterscheidet übrigens nicht zwischen verständlichen Zusammenhängen und kausalen Folgen.
Neuere vor allem: Martius: Konstitution und Vererbung in ihren Beziehungen zur Pathologie, Berlin, Julius Springer, 1914.
J. Bauer: Die konstitutionelle Disposition zu inneren Krankheiten. Berlin, Julius Springer, 2. Aufl. 1921. Der Interessierte vgl. die Publikation von Kraus: Die allgemeine und spezielle Pathologie der Person. Leipzig 1919.
Vgl. Birnbaum: Der Konstitutionsbegriff in der Psychiatrie, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 20. 1913. S. 520.
Vgl. Stiller: Die asthenische Konstitutionskrankheit, Stuttgart 1907.
Mathes: Der Infantilismus, die Asthenie und deren Beziehungen zum Nervensystem, Berlin 1912. Di Gaspero: Der psychische Infantilismus, Arch. f. Psychiatr. u. Nervenkrankh. 43. Hirsch: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 72 S. 347.
Über sie Römer: Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 67.
Historisch baut sich diese auf den Lehren Darwins einerseits, der Entdeckung der Mendelschen Vererbungsgesetze, der Variationsstatistik, der Mutationslehre andererseits auf. Goldschmidt: Einführung in die Vererbungswissenschaft, Leipzig 1911, 3. Aufl. 1920, macht in einer für den Laien klaren Weise die Lehren und die Literatur zugänglich.
Morel: Traité des dégénérescences physiques, morales et intellectuelles de l’espèce humaine, 1857. Legrand du S aulle: Die erbliche Geistesstörung, deutsch von Stark, Stuttgart 1874. Magnan: Psychiatrische Vorlesungen, deutsch von Möbius, 2./3. Heft: Uber die Geistesstörungen der Entarteten, Leipzig 1892.
Dies machte auf Künstler notwendig einen großen Eindruck, die unter dem Einfluß der Ideen Morels arbeiteten. Vgl. die große Romanfolge Zolas über die Rougon-Macquarts, Thomas Manns Buddenbrooks.
Sioli: Arch. f. Psychiatr. u. Nervenkrankh. 16.
Vors ter: Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol. 9 S. 161, 301, 367.
Krueger: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 24. Albrecht: ebda. 11. Schuppius: ebd. 13. Foerster: Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 64. Damköhler: Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 67.
Luther: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 25.
Vgl. ferner Riebeth: Über das ZusammenvorkommenvonSchizophrenieund man.-depr. Irresein bei Geschwistern. Zeitschi. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 31 S. 429.
Reiß: Zeitschr. f. d. ges. Neurot u. Psychiatr. 2 S. 381, 601ff. usw.
Koller: Arch. f. Psychiatr. u. Nervenkrankh 27. 1895. S. 268.
Diem: Die psychoneurotische erbliche Belastung der Geistesgesunden und der Geisteskranken. Arch. f. Rassen-und Gesellsch.-Biologie 2. 1905. S. 215. 336.
Die Belastungsverhältnisse bei der genuinen Epilepsie hat nach der Methode von Koller und Diem untersucht Snell: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 70 S. 1.
In der Pathologie des menschlichen Körpers und solcher Nervenerkrankungen, die Grundlage von Psychosen sind (z. B. Huntingtonsche Chorea), kennt man wesentlich mehr Vererbungsregeln für einzelne Fälle, doch führt uns das zu weit ab. Vgl. Gruber und Rüdin: Fortpflanzung, Vererbung, Rassenhygiene, München 1911.
Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 58 S. 793. Vgl. ferner Weinberg: Verwandtenehe und Geisteskrankheit, Arch. f. Rassen-und Gesellsch.Biologie 4. 1907. S. 471.
Bumke: Über nervöse Entartung, Berlin 1912.
Die entgegengesetzte Auffassung klar bei Nitzsche: Zur Kenntnis der zusammengesetzten Psychosen auf der Grundlage der psychopathischen Degeneration. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 15. 1913. S. 176.
Rüdin: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 7 S. 487. Roe mer: Eine Stammliste usw. Psych neurol. Wochenschr. 1911. S. 94. Sommer: Familienforschung und Vererbungslehre, Leipzig 1907.
Hierher gehörige Arbeiten: Ernst Rüdin: Studien über Vererbung und Entstehung geistiger Störungen I. Zur Vererbung und Neuentstehung der Dem. praec., Berlin, Julius Springer, 1916. I I.
H. Hoffmann: Die Nachkommenschaft bei endogenen Psychosen, Berlin, Julius Springer, 1921. (Vgl. die entscheidende Kritik von Wilmanna: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 78. 1922. S. 350ff.)
Material in dieser Beziehung: Roe mer (Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 67 S. 588 )
Lieferte z. B. die Genealogie einer Familie, in der unter teilweise kumulierender Vererbung (Verwandtenehe) sich epileptoide Veranlagung, psychische Epilepsie und Krampfepilepsie in zahlreichen Fällen finden. Joerger (Arch. f. Rassen-und Gesellsch.-Biol. 2 S.494) schildert die Generationen einer Verbrecherfamilie Dazu: Joerger: Die Familie Markus, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 43 1918. S. 76.
Joerger: Psychiatrische Familiengeschichten, Berlin, Julius Springer, 1919. Vgl. ferner: Berze: Monatsschr. f. Psychiatr.
Ziermer: Arch. f. Rassen-und Gesellsch.-Biol. 5. Lundborg: Medizinisch-biologische Familienforschungen innerhalb eines 2232köpfigen Bauerngeschlechts in Schweden. Jena 1913. Rosenberg: Familiendegeneration und Alkohol. Die Amberger im 19. Jahrh. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 22. 1914. S. 133.
Hierüber neuerdings programmatisch die erbbiologische Forschungsrichtung, die über den Phänotypus der klinischen Gruppen Dem. praec. und man.-depr. Irresein zum Genotypus vordringen möchte. Es handelt sich bisher immer noch wesentlich um Programme Vgl. etwa den Aufsatz von Kahn, Konstitution, Erbbiologie und Psychiatrie, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 57 S. 280.
Ein umfangreiches Literaturverzeichnis über psychiatrische Erblichkeitsforschung endogener Psychosen im Referat von Hoffmann: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr., Ref.-Teil, 17. 1919. S. 192, 273.
Vgl. die Tabellen in Kraepelins Lehrbuch, Bd. I.
Selbständige Werke gibt es jedoch nur über Kinderpsychologie: Groos: Das Seelenleben des Kindes, 3. Aufl., Berlin 1912. Gaupp: Psychologie des Kindes, Leipzig 1908.
Vgl. Scholz: Die Charakterfehler des Kindes, Leipzig 1895.
Bruns: Die Hysterie im Kindesalter, Halle 1906. Pick: Über einige bedeutsame Psychoneurosen des Kindesalters, Halle 1904.
Über die Psychosen handeln: Em min g -haus: Die psychischen Störungen des Kindesalters, Tübingen 1887. Ziehen: Die Geistesstörungen im Kindesalter, Berlin 1902. Stroh mayer: Vorlesungen über Psychopathologie des Kindesalters. 1910.
Vgl. das Referat von Hay - mann: Neuere Arbeiten über Geisteskrankheiten bei Kindern. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr., Ref. Teil 3 S. 609, 689.
Das sucht Kirschbaum an vier Fällen von Persönlichkeitswandlung nach Encephalitis lethargica bei Kindern zu zeigen. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 73 S. 599.
Über Psychosen im höheren Lebensalter vgl. Gaupp: Die Depressionszustände usw., Münch. med. Wochenschr. 1905, S. 1531. Kritisches Übersichtsreferat über die Psychosen des Um-und Rückbildungsalters von Kehr er: Zentralbi. 25. 1921. S. 1.
M. Pappenheim und Grosz: Neurosen und Psychosen des Pubertätsalters, Berlin, Julius Springer, 1914.
Über Pubertätsepilepsie vgl. Benn: Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.gerichtl. Med. 68 S. 330.
Rizor: Arch. f. Psychiatr. u. Nervenkrankh 43
Hecker: Die Hebephrenie, Virch Arch. 52.
Matusch: Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 46 S. 349. Albrecht: Die funktionellen Psychosen des Rückbildungsalters, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 22. 1910. S. 306.
Mendel: Die Wechseljahre des Mannes, Neurol. Zentralbl. 29. 1910. S. 1124.
Spielmeyer: Die Psychosen des Rückbildungs-und Greisenalters, Wien 1912.
Heymanns: Die Psychologie der Frauen. Heidelberg 1910.
Krafft-Ebing: Psychosis menstrualis 1903. Friedmann: Munch. med. Wochenschr. 1894.
Runge: Die Generationspsychosen. Arch. f. Psychiatr. u. Nervenkrankh. 48. Jolly: ebenda.
Steiner: Psychische Untersuchungen an Schwangeren. Arch. f. Psychiatr. u. Nervenkrankh 65 1922. S. 171.
Zum Rassenproblem überhaupt siehe: Archiv für Rassen-und Gesellschaftsbiologie. Berlin 1904ff.
Sichel: Die Geistesstörungen bei den Juden, Leipzig 1909 und Neurol. Zentralbl. 27 S. 351.
Pilcz: Beitrag zur vergleichenden Rassenpsychiatrie, Leipzig 1906.
Brosius: Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 9 5.269. Oppenheim: Journ. f. Psych. u. Neurol. 13, 1908.
Nach Fishberg: Die Rassenmerkmale der Juden, München 1913.
Zusammengetragen von Béla Révész, Die rassenpsychiatrischen Erfahrungen und ihre Lehren, Leipzig 1911. Später: v. Brero: Allg. Zeitschr. f. Psychiatr. u. psych.-gerichtl. Med. 69. 1912. S. 571. Wada: Jahrb. f. Psychiatrie 34. 1913. S. 74 (Japan).
Vergleichende Psychiatrie, Zentralbl. f. Neurol. 1904, S. 433.
Dexler: Über die psychotischen Erkrankungen der Tiere, Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol. 16, Erg. H. S. 99. Ferner Neurol. Zentralbl. 1907 S. 98.
Mugdan: Periodizität und periodische Geistesstörungen, Halle 1911.
Samt: Epileptische Irreseinsformen, Arch. f. Psychiatr. u. Nervenkrankh. 5 und 6 (darin besonders 6 S. 203ff.).
Epileptoid nennt man die Krankheitsbilder, welche durch die oben aufgezählten Anfälle, besonders durch kurze, heftige Verstimmungen charakterisiert sind, nicht zur genuinen, zur Persönlichkeitsveränderung und Demenz führenden Epilepsie gehören, aber auch nicht in eine andere bekannte Krankheitsgruppe eingeordnet werden können.
Narkoleptische Anfälle sind als ein außerhalb der Epilepsie stehendes Krankheitsbild eingehend studiert von Fried mann, Deutsche Zeitschr. f. Nerven 1986
Gowers: Das Grenzgebiet der Epilepsie. Deutsch, Leipzig und Wien 1908.
Stefan Rosental: Uber Anfälle bei Dem. praec. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 59. 1920. S. 168 (kritischer Bericht über die Lehre von Anfällen bei Schizophrenen und kasuistische Mitteilung über epileptiforme u. a. organische Anfälle)
Neuerdings bestätigt von Bonhöff er: Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol. 33. 1913. S. 354.
Heilbronner: Jahrb. f. Psychiatrie 23 S. 113. Gaupp: Die Dipsomanie, Jena 1901.
Dazu Pappenheim: Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 11 S. 333.
Aschaffenburg: Über die Stimmungsschwankungen der Epileptiker, Halle 1906. Räcke: Arch. f. Psychiatr. u. Nervenheilk. 43 S. 398.
Vgl. meine Arbeit: Eifersuchtswahn. Ein Beitrag zur Frage: Entwicklung einer Persönlichkeit oder „Prozeß“? Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 1. 1910. S. 567. Die Formulierungen darin sind unzureichend und bedürfen einer erneuten Bearbeitung. Die darin publizierten Fälle gewähren jedoch durch die Gegenüberstellung der ganz verschiedenen Typen der psychischen Prozesse und der Persönlichkeitsentwicklung ein anschauliches Bild von dem, was gemeint ist.
Mayer-Groß: Über das Problem der typischen Verläufe. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr. 78. 1912. S. 429
E. Reiß: Über formale Persönl.chkeitswandlung als Folge veränderter Milieubedingungen. Zeitschr. f. d. ges. Psych. 70 S. 55.
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Jaspers, K. (1923). Die Zusammenhänge des Seelenlebens: II. Die kausalen Zusammenhänge. In: Allgemeine Psychopathologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36704-9_6
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