Zusammenfassung
Um für die Beurteilung der verschiedenen Feuerungskonstruktionen entsprechend dem Zwecke der vorliegenden Arbeit die richtigen Grundlagen zu gewinnen, ist zunächst das “Wesen des Rauches klarzustellen und es sind die Ursachen seiner Entstehung zu erörtern. Die Vorgänge bei der Verbrennung müssen also einer eingehenden Betrachtung unterzogen werden.
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S. Gutachten der vom Verband preufsiscber Dampfkesselüberwachungsvereine 1891 eingesetzt gewesenen Kommission.
Eine genaue rechnerische Verfolgung der Temperatur im Verbrennungsraum müfste auf den Umstand Kücksicht nehmen, dafs sich die Wärmeaufnahmefähigkeit der Gase mit der Temperatur ändert. Sie ist jedoch, abgesehen von dem schwer zu berücksichtigenden Einflufs der Vermischung (s. unten) schon deshalb nicht durchführbar, weil uns eine genügend genaue Kenntnis der Gesetze über die Wärmeausstrahlung der Brennstoffschicht und über die Wärmeabgabe der verbrennenden Gase fehlt, und weil aufserdem in der Flamme selbst ein Wärmeverbrauch durch Dissociation stattfindet, über dessen Gröfse man gleichfalls keinen Anhalt besitzt.
Eine solche Gefährdung tritt naturgemäfs leichter ein bei gasreichen (langflammigen) Brennstoffen als bei gasarmen (kurzflammigen), weshalb erstere ungleich schwieriger rauchfrei zu verbrennen sind als letztere.
Während des Anheizens läfst sich aber auch hiedurch die Bildung von Kauch nicht vermeiden.
Bei den Rostfeuerungen hängt die Gröfse des möglichen kleinsten Überschusses wesentlich von der Art der Verteilung der Kohle über den Rost, von der Stückgröfse und von etwa vorhandenen, die Mischung der entwickelten Gase mit der Verbrennungsluft befördernden Konstruktionsteilen ab, ferner von der Beschaffenheit der Kohle, namentlich ihrem Gehalt an gasbildenden und unverbrennlichen Bestandteilen, aufserdem von der Schnelligkeit, mit der die Luft den Rost durchströmt, also von der Zugstärke und der Anstrengung des Rostes, und endlich auch noch von der Art der Beschickung. Über die Gröfse dieses Überschusses siehe auch Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1892, S. 838 (Fr. Hauff), 1894, S. 733 und 1896 S. 221 (R. Stribeck). An letzterer Stelle wird als erreichtes Mindestmafs bei fortlaufender Beschickung 15 bis 20 pCt. angegeben. Bei Kohlenstaubfeuerungen, wo allerdings schon von Anfang an eine sehr innige Mischung vorhanden ist, soll nach Versuchen von C. Schneider der Überschufs bis auf 2pCt. heruntergebracht worden sein (s. Tabelle auf S. 130 und 131, Feuerung von de Camp), ohne dafs unverbrannte Gase in nennenswerter Menge nachzuweisen waren. (S. übrigens hierzu auch S. 132, Anmerkung 1.)
Über den Zusammenhang zwischen Rauchentwicklung und Wirkungsgrad ist noch anzufügen, dafs zwar der Rauch stets einen Wärmeverlust anzeigt, dafs aber aus dem Grad der Rauchentwicklung einer Feuerung durchaus nicht ohne weiteres auf deren Wirkungsgrad geschlossen werden darf. Letzterer kann vielmehr trotz anscheinend gleicher Färbung der Rauchsäule, je nachdem die Rauchbildung durch übermäfsige Luftzufuhr, schlechte Mischung, vorzeitigen Wärmeentzug u. s. w. verursacht wird, doch äufserst verschieden sein. Es ist sogar möglich, dafs er bei einer Anlage ohne sichtbaren Schornstein-Auswurf schlechter ausfällt als bei einer anderen mit rauchendem Schornstein.
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Haier, F. (1899). Die Vorgänge bei der Verbrennung. Entstehung und Ursachen der Rauchentwicklung in den Feuerungen im allgemeinen. In: Haier, F. (eds) Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36652-3_2
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