Zusammenfassung
Das Bestreben, die Schnelläufigkeit der Francis-Turbinen bei kleineren Gefällhöhen immer mehr zu erhöhen, hat dazu geführt, daß man von der Anschauung allmählich abkam, alle Wasserfäden innerhalb der Turbine müßten eine sichere Führung erhalten. So wurden etwa vor 10 Jahren zum ersten Mal Turbinen gebaut, bei welchen der Spalt zwischen Leit- und Laufrad bedeutend vergrößert wurde, was zu den Formen führte, die in den Fig. 76c und d angedeutet waren. Das Wasser besitzt hier vor dem Eintritt in das Laufrad keine genaue Führung und man sah, daß dies ohne ungünstigen Einfluß auf Wasserbewegung und Wirkungsgrad der Turbine war. Durch die gleichzeitige Verkürzung der Schaufeln erzielte man im Gegenteil eine Verminderung der Reibungsverluste und die immer mehr nach innen verlegte Schaufeleintrittskante brachte die gewünschte Erhöhung der Umlaufszahl. Versuche, die bei J. M. Voith mit verschiedenen Schaufelformen gemacht wurden, brachten ferner die Gewißheit, daß auch die parallelen Schaufelwände am Laufradaustritt nicht erforderlich sind, sondern daß bessere Wirkungsgrade bei Hoch-Schnelläufern erzielt werden, wenn man nur die Schaufelflächen kurz gestaltet und dabei den Austrittsquerschnitt konvergieren läßt. Jedenfalls wurde durch den Bau der neueren Schnelläufer erwiesen, daß unsere Turbinentheorie hinsichtlich Wasserführung und Energieübertragung an das Laufrad auf sehr unsicheren Füßen ruht.
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Quantz, L. (1924). Die Kaplan-Turbine. In: Wasserkraftmaschinen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36612-7_4
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