Zusammenfassung
Der sich durch das gesamte Mittelalter hindurchziehende Kampf zwischen Königsgewalt und Landesherrschaft endigte im älteren Deutschen Reiche mit dem vollständigen Siege der letzteren.1) Während die Kaiser ihre Kräfte in äußeren und inneren Kämpfen erfolglos aufrieben, konnte die Landesmacht sich ungehindert entfalten. Ihr fortgesetztes Wachstum ließ schon in der zweiten Hälfte des Mittelalters die Versuche zu weiterer Befestigung der kaiserlichen Macht zurücktreten und die Beherrscher Deutschlands mehr und mehr auf die Erweiterung der eigenen Hausmacht Bedacht nehmen. Wie ein letztes Aufflackern des Reichsgedankens tritt am Ausgange des Mittelalters die Einteilung des Reichs in Kreise zum Zweck der Erhaltung des Landfriedens und die Einsetzung des Reichskammergerichts hervor (1495). Doch auch diese Maßregeln konnten den allgemeinen Zersetzungsgang nicht aufhalten, den die mit der Reformation eintretende religiöse Spaltung und dadurch hervorgerufene Einmischung des Auslandes noch wesentlich förderten.
The erratum of this chapter is available at http://dx.doi.org/10.1007/978-3-662-36601-1_12/10.1007/978-3-662-36601-1_12
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1906 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
de Grais, G.H. (1906). Das Deutsche Reich. In: Handbuch der Verfassung und Verwaltung in Preußen und dem Deutschen Reiche. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36601-1_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-36601-1_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-35771-2
Online ISBN: 978-3-662-36601-1
eBook Packages: Springer Book Archive