Zusammenfassung
Von den Gefäßneubildungen kommen für die Kosmetik nur die der Blutgefäße, nicht aber die der Lymphgefäße in Betracht. Zu unterscheiden sind die Teleangiektasie, das Angioma simplex und das Angioma cavernosum; letzteres ist meist angeboren, ersteres tritt gewöhnlich erst im späteren Leben auf. Diese Gefäßneubildungen können an den verschiedensten Körperstellen vorkommen, ihre Größe variiert von der einer Stecknadelspitze bis zu große Flächen einnehmenden Gebilden. Die Teleangiektasie stellt anatomisch eine in der Kutis und Subkutis gelegene, aus darmartig sich verzweigenden Kapillaren, kleinsten Venen und bisweilen auch kleinsten Arterien bestehende Neubildung dar. Eine Entfernung der Blutmäler wird meist nur verlangt, wenn sie an einer von der Kleidung nicht bedeckten Stelle sich zeigen oder auch an anderen Stellen, wenn sie stark wachsen. Mit der Entfernung der Teleangiektasie der Neugeborenen soll man sich abwartend verhalten, da diese Teleangiektasien bisweilen spontan schwinden. Ist letzteres aber nicht der Fall, so kann man versuchen, die Teleangiektasie durch Vakzination zu beseitigen für den Fall, daß die Neubildungen nicht gerade ihren Sitz im Gesicht, oder bei Mädchen am Hals und Armen haben, da man niemals weiß, wie tief die Impfnarbe geht und diese eventuell ein schlechteres Aussehen zeigt als die ursprüngliche Affektion. Für die Beseitigung kleiner Teleangiektasien bei Neugeborenen sind noch konsequent durchgeführte Einpinselungen mit Ichthyol empfohlen worden; persönliche Erfahrungen über diese Methode besitze ich nicht.
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Saalfeld, E. (1908). Gefäßneubildungen. Teleangiektasien, Angiome. Rosacea. In: Kosmetik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36548-9_4
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