Zusammenfassung
Jedes ackerbautreibende Volk scheint seine landwirtschaftlichen Gerἁte aus dem Dunkel der Urzeit mitgebracht ju haben. Die frὑhesten Urkunden der Chinesen berichten von Pflὑgen und Schὁpfrἁdern. In den ἁltesten Grἁbern Ägyptens sind ἁhnliche Werkzeuge in der Hand der den Boden bearbeitenden Fellachin abgebildet. Das Erstaunliche ist, mit welcher Beharrlichkeit die einfachen Formen derselben sich unverἁndert durch Jahrtausende erhalten haben. Die unvergἁngliche Pyramide des Cheops scheint kaum eine starrere Gestalt zu besitzen als der ἁrmliche, aus einem Baumast geschnitzte Zinken, der, tausendmal erneut, heute noch die Erde des Niltals aufbricht. An der Drave, am Ebro und am Rhein finden wir die Grundformen des altrὁmischen Pfluges. Der Dreschwagen der Pharaonen geht noch immer im Orient seinen einfὁrmigen Rundgang, der Dreschflegel der germanischen Urzeit klappert zu dieser Stunde in entlegenen Dὁrfern unserer Hὑgellὑnder. Den Formen einer urwὑchsigen, festkonsolidierten Rasse vergleichbar pflanzten sich diese Dinge von Geschlecht zu Geschlecht in fast unverἁnderter Form fort; als die Errungenschaft eines Jahrhunderts einen Nagel, als die Ausbeute eines halben Jahrtausends ein Brett, ein Stὑckchen Blech mitnehmend. Diese Stabilitἁt wἁhrend langer Zeitabschnitte, in denen der Sohn ohne Fragen, ohne Denken ergriff, was die mὑde Hand des Vaters sinken ließ, ist der plὁtzlich hereingebrochenen neuen Geistesrichtung der Menschheit fast unbegreifbar.
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Eyth, M. (1908). Die Entwicklung des landwirtschaftlichen Maschinenwesens in Deutschland, England und Amerika. In: Lebendige Kräfte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36522-9_3
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