Zusammenfassung
Unsere Erde ist mit größter Wahrscheinlichkeit als ein früher glühend gewesener, jetzt im Erkalten begriffener Weltkörper aufzufassen, dessen Inneres noch eine glühende Masse bildet, während das Äußere zu einer festen Schale, der „Erdrinde“, geworden ist. Nun gibt einerseits die Erdoberfläche und dadurch mittelbar auch das Erdinnere noch fortgesetzt Wärme an den umgebenden, außerordentlich kalten Weltenraum ab, und anderseits wirken die Gewässer der Erde und die sie umgebende Lufthülle im Verein mit der nach Tages- und Jahreszeiten fortwährend wechselnden Sonnenwärme unablässig auf die Erdoberfläche ein. Infolgedessen ist die Erdrinde fortgesetzten Veränderungen unterworfen. Von diesen tritt nur ein Teil in der Gestalt von Erdbeben, Bergrutschen, Meereseinbrüchen, Entstehung oder Verschwinden von Inseln, Aufreißen von Spalten und ähnlichen plötzlichen Wirkungen uns lebendig vor Augen, viele andere Veränderungen dagegen entziehen sich wegen ihres sehr langsamen Verlaufes der Beachtung und können nur durch sehr sorgfältige, unter Umständen jahrhundertelang fortgesetzte Beobachtungen ermittelt werden. Hierher gehören allmähliche Küstenverschiebungen, Neubildungen von Ablagerungen in Flüssen, Seen und Meeren (insbesondere auch die Entstehung von Kohlen-und Erzlagerstätten), Abtragungen von Berggipfeln u. a.
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Literatur
E. Kayser, Lehrbuch der Allgemeinen Geologie, (Stuttgart, Enke), 4. Auflage, 1912, S. 64.
Eine ausführliche Darstellung dor Störungen gibt H. Höfer Edler von Heimhalt in seinem Buche „Die Verwerfungen“, (Braunschweig, Vieweg), 1917.
Vgl. für die ausführliche Darstellung dieses Gegenstandes: Karstens Archiv, Bd IX, S 61 u. f.; v. Carnall: Die Sprünge im Steinkohlengebirge; — Schaper: Anleitung zum Erkennen und Ausrichten der Sprünge und Wechsel im Steinkohlengebirge, (Gelsenkirchen, Bertenburg), 1900; — Zeitschr. f. d. Berg-, Hütt.-u. Sal.-Wes. 1903, S. 1 u. f.; Hausse: Die Verwerfungen, insbesondere ihre Konstruktion, Berechnung und Ausrichtung. — Höfer v. Heimhalt in dem auf S. 19 in Anm. 1) angeführten Buche, S. 113 u. f.
E. Treptow: Grundzüge der Bergbaukunde, (Leipzig, Klemm), 1917, V. Aufl., I. Bd., S. 48.
Vgl. z. B. Beyschlag, Krusch und Vogt: Die Lagerstätten der nutzbaren Mineralien und Gesteine, (Stuttgart, Enke), 1910, I. Band (Erzlagerstätten), S. 13 u. f.
Die Unterscheidung der Lagerstätten nach ihrer Gestalt ist nicht scharf. Die hier gegebene Einteilung beruht auf dem alten bergmännischen Sprachgebrauch; vgl. im einzelnen Veith: Deutsches Bergwörterbuch (Breslau, Korn), 1870.
Über die Bedeutung des Wortes nach dem bergmännischen Sprachgebrauch vgl. z. B. Lottner: Leitfaden zur Bergbaukunde. (Berlin, Springer) 2 Aufl., 1873, Bd. I, S. 23.
Vgl. die ausführliche Darstellung bei Bernhardt: Über die Gangverhältnisse des Siegerlandes und seiner Umgebung, (Berlin, Geolog. Landesanstalt), 1912.
Demanet: Betrieb der Steinkohlenbergwerke, Übersetzung von Kohlmann u. Grahn, (Braunschweig, Vieweg), 1905, S. 35.
Näheres s. bei Kukuk: Unsere Kohlen (Leipzig, Teubner), 2 Aufl.,1920.
H. Potonié: Die Entstehung der Steinkohle usw., (Berlin, Borntraeger), 5. Aufl., 1910, S. 19 u. f., S. 51 u. f.
Vgl. Dannenberg in dem auf S. 48 in Anm. 1) erwähnten Werke I. Teil, S. 46 u. f. Eine gedrängte Darstellung gibt auch Willert: Die Geologie der fünf größten preußischen Steinkohlenablagerungen, (Leipzig, Jäneke), 1913.
Frech: Deutschlands Steinkohlenfelder und Steinkohlenvorräte, (Stuttgart, Schweizerbart), 1912, S. 149.
C. Gaebler: Das obersehlesische Steinkohlenbecken, (Kattowitz, Gebr. Böhm), 1909. — Dannenberg in dem auf S. 48 in Anm. 1) angeführten Werke, S. 164 u. f. — Der Bergbau im Osten des Königreichs Preußen (Festschrift zum XII. Allg. Deutschen Bergmannstage in Breslau 1913), Bd. I; Michael: Die Geologie des oberschlesischen Steinkohlenbezirkes.
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Heise, F., Herbst, F. (1923). Gebirgs- und Lagerstättenlehre. In: Lehrbuch der Bergbaukunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36511-3_2
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