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Darm und Generationsorgane

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Lehrbuch der Gynäkologie

Part of the book series: Lehrbücher der Geburtshilfe und Gynäkologie ((MRLBG))

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Zusammenfassung

Bei den nahen topischen Beziehungen, die zwischen den Generationsorganen der Frau und dem Darm bestehen, ist es verständlich, daß Erkrankungen des einen Organsystems auch auf das andere häufig übergreifen müssen. Schon bei der Besprechung der entzündlichen Erkrankung der Generationsorgane hoben wir hervor, daß bei ihnen fast stets auch entzündliche Veränderungen der Nachbarorgane, vor allen Dingen des Darmes, vorhanden sind. Hierbei ist der Vorgang entweder der, daß, wie bei der Gonorrhöe oder puerperalseptischen Infektion die Entzündung des Genitalapparates das Primäre, die Erkrankung des Darmes das Sekundäre darstellt. Oder umgekehrt, der primäre Erkrankungsherd liegt im Darm und hat sekundär auf die Genitalorgane übergegriffen. Das gilt ganz besonders für die Appendizitis. Die Häufigkeit der Appendizitis beim Weibe ist früher allgemein stark unterschätzt worden. In der älteren Literatur findet man immer wieder die Angabe, daß die Blinddarmentzündung beim weiblichen Geschlecht seltener sei als beim männlichen. Aus älteren Statistiken berechnet Sprengel, daß zwischen der männlichen und der weiblichen Appendizitis ein Prozentsatz von 73:27 besteht. Je neuer die Literatur wird, um so mehr ändern sich diese Zahlen, und heute geben die chirurgischen Statistiken für Frauen und Männer einen annähernd gleichen Prozentsatz an. Auch anatomische Untersuchungen an einem großen Sektionsmaterial führen zu dem Resultat, daß bei der Appendizitis die beiden Geschlechter in fast gleicher Weise beteiligt sind. Die Annahme von der selteneren Erkrankung der Frau an der Blinddarmentzündung besteht also nicht mehr zu Recht und die Appendizitis beim Weibe ist häufiger als man früher glaubte. Das ergibt sich auch aus histologischen Untersuchungen an Appendizes, die man gelegentlich anderer gynäkologischer Operationen mit entfernt hat. Zeigte sich doch, daß, gleichgültig ob makroskopische Veränderungen an ihnen nachweisbar waren oder nicht, ca. 60% der nur gelegentlich anderer Operationen mitentfernten Wurmfortsätze die sicheren histologischen Zeichen einer abgelaufenen Appendizitis aufwiesen.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1923 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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v. Jaschke, R.T., Pankow, O. (1923). Darm und Generationsorgane. In: Lehrbuch der Gynäkologie. Lehrbücher der Geburtshilfe und Gynäkologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36495-6_18

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