Die Wellenbewegung

Zusammenfassung

Schwingung. Ein fester elastischer Körper, dessen Form sich unter der Einwirkung einer Kraft verändert hat, geht in seine ursprüngliche Gestalt zurück, wenn die formändernde Kraft zu wirken aufhört und seine Formänderung die Elastizitätsgrenze nicht überschritten hat (S. 139). Er kann aber auf sehr verschiedene Weise zurückgehen. Was das heißt, erläutert ein Gleichnis: Eine ruhende Flüssigkeit in einem ruhenden Gefäß hat die Form des Gefäßes und als freie Oberfläche eine Horizontalebene. Wird das Gefäß gekippt und dann festgehalten, so nimmt die Flüssigkeit eine neue Form an, und wird das Gefäß in seine Anfangslage zurückgekippt, so folgt die Flüssigkeit nach und nimmt schließlich wieder ihre frühere Form an. Aber Änderung und Zurückveränderung der Form geschehen, auch wenn die Bedingungen gleiche sind, bei dünnflüssigen fast gleichzeitig mit der Änderung der Gefäßstellung, dagegen sehr langsam bei zähen und dickflüssigen. Diese Verschiedenheit zeigt sich noch deutlicher so: Eine sehr zähe Flüssigkeit kommt mit kaum merkbarer Geschwindigkeit in ihrer ursprünglichen Ruhelage wieder an, und dort angekommen, bleibt sie in Ruhe; eine dünnflüssige dagegen kommt mit großer Geschwindigkeit wieder dort an, schießt darüber hinaus, kehrt ebenso zurück — kurz, sie schaukelt in allmählich kleiner werdenden Schwingungen um die Gleichgewichtslage, bis sich ihre Geschwindigkeit (infolge der Reibung) erschöpft hat und sie schließlich wieder zur Ruhe kommt.