Skip to main content
  • 12 Accesses

Zusammenfassung

In den Funktionen des Zentralnervensystems vom Menschen spielt das Kleinhirn anscheinend keine besonders wichtige Rolle; der eindringlichste Beweis dafür ist wohl der, daß gelegentlich das Kleinhirn durch einen Erkrankungsprozeß allmählich gänzlich konsumiert wurde, ohne daß die Einbuße sich durch besonders schwere oder auch nur auffallende Störungen bemerkbar gemacht hätte. Die relativ untergeordnete Rolle kann man einigermaßen auch aus der vergleichenden Anatomie der Wirbeltiergehirne ablesen; denn diese belehrt darüber (s. Abb. 159, S. 413), daß das Kleinhirn zwar verhältnismäßig massig bei den Fischen und Vögeln entwickelt ist, dagegen bei Amphibien und Reptilien meist nur eine kümmerliche Ausbildung erfahren hat und bei den Säugetieren wohl an sich recht voluminös ist, immerhin gegenüber dem mächtigen Gebilde des Großhirns stark in den Hintergrund gedrängt ist. Diese anatomischen Verhältnisse spiegeln sich auch in den Ergebnissen des physiologischen Experiments. Denn nach diesen ist das Kleinhirn als ein die Koordination der Körperbewegungen regulierender Apparat aufzufassen, und ein solches Organ wird im Leben der Fische und Vögel eine größere Rolle spielen als bei den Amphibien und Reptilien und auch bei den Säugetieren; die Schwimm- und Flugbewegungen verlangen, namentlich wenn sie flink und elegant ausgeführt werden sollen, sicherlich eine feinere Koordination der Muskeln als die Bewegungen auf dem festen Boden, zumal die langsamen und kriechenden Bewegungen bei Amphibien und Reptilien. Tatsächlich sind unter den Fischen und Vögeln die guten Schwimmer und Flieger durch ein besonders stark entwickeltes Kleinhirn ausgezeichnet. Bei alledem haben uns aber die bisherigen experimentellen Studien nur außerordentlich unvollkommen darüber unterrichtet, wie das Kleinhirn eigentlich eingreift.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1928 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Höber, R. (1928). Das Kleinhirn. In: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36482-6_26

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-36482-6_26

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-35652-4

  • Online ISBN: 978-3-662-36482-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics