Zusammenfassung
Gewiss der eine oder der andere Arzt, namentlich die Herren Kollegen vom Lande, werden es mir Dank wissen, wenn wir die Methoden und die Bezugsquellen der Rohmaterialien für die Herstellung der Verbandstoffe hier angeben. Wenn wir danach streben, chirurgische Thätigkeit wieder für die breite Schicht der praktischen Aerzte zugänglich zu machen, so ist es auch unbedingt nöthig, diejenigen Mittel und Wege anzugeben, auf welchen dieselben zu einer Verbilligung des täglich gebrauchten Materiales gelangen. Niemand kann uns verbieten, diejenigen Verbandstoffe, welche mit dazu beitragen, das Leben und die Gesundheit des Patienten zu sichern uns selber zu bereiten, und es giebt wohl keine grössere Anstalt, die nicht durch Ausbildung einer Schwester, eines Oberwärters für dieses Fach den Riesenetat für Verbandmaterialien herabzudrücken sucht. Das kann aber der Arzt ohne Frage gleichfalls thun. Wenn man ihm beweisen kann, dass wir unsere Verbandstoffe um 200% theurer bezahlen, als wir sie uns selbst herstellen, so wird wohl ohne Frage kaum eine Gattin, eine Tochter, eine Wirthschafterin zu finden sein, die nicht mit Feuereifer die Verbandfabrikation für ihren Ernährer zu übernehmen bereit wäre. Was wir von unserer Verbandschwester bereiten lassen, das können ohne Weiteres die Haushälterinnen unserer Privatärzte genau so anfertigen, zumal diese Dinge kinderleicht zu erlernen sind.
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Schleich, C.L. (1899). Zusätze. In: Neue Methoden der Wundheilung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36426-0_5
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