Zusammenfassung
Es ist schon betont worden, dass nach Schimmelbusch’s exakten Arbeiten über Antiseptis der Wunden die Anschauung nicht mehr zu halten ist, dass es etwa gelänge, die Bakterien innerhalb der Wunden mit solcher Sicherheit, so dass darauf eine exakte Methodik sich stützen könnte, zu vernichten. Auf der anderen Seite hat erst jüngst Brunn er in einer meisterhaften Arbeit nachgewiesen, dass auch gut verheilende Wunden Bakterien enthalten. Aus diesen Thatsachen folgt unbedingt: erstens, dass wir Verzicht leisten müssen auf eine chemisch-antiseptische Methode im Sinne Lister’s und zweitens, dass, wenn wir es verhüten können, die übrigen die Wundheilung störenden Faktoren auszuschliessen, wir die Heilung auch trotz anwesender Bakterien zu erreichen im Stande sind. Es ist klar, warum die Antiseptica nicht zureichend sein können: wir haben in ihnen gleichsam ein Gewehr mit einem vor-und einem rückwärts gerichteten Lauf. Jeder Schuss giebt eine Kugel dem Feind, eine zweite dem Freund. Denn wir können die Annahme durch keine Beweisführung stützen, dass die einzelne Körperzelle etwa resistenter gegen die chemischen Gifte sei, als die Bakterienzellen; im Gegentheil, Alles spricht dafür, dass die letzteren widerstandsfähiger gegen Desinfektionsmittel sind.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1899 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Schleich, C.L. (1899). Natürliche Wundheilung. In: Neue Methoden der Wundheilung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36426-0_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-36426-0_4
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-35597-8
Online ISBN: 978-3-662-36426-0
eBook Packages: Springer Book Archive