Zusammenfassung
Haben unsere prophylaktischen Maassnahmen und die später noch zu beschreibenden direkten wundtherapeutischen Handhaben nicht genügt oder waren sie überhaupt nicht in Anwendung gekommen, so bildet sich meist eine Oberflächenansiedelung, aus der reinen Kontaktwirkung der Bakterien die Invasion, welche in dem Augenblick des Ueberwindens der lokalen Schutzmaassregeln des Gewebes zur Infektion, d. h. zur Entfaltung einer allgemeinen Reaktion der Abwehrmaassregeln des Gesammtorganismus führt. Selbstverständlich muss auch hier scharf unterschieden werden zwischen reinem Parasitismus, d. h. zwischen intra- und intercellulärem Einbruch von solchen Bakterien, welche unter allen Umständen das attaquirte Zellmaterial sich zum Nährboden umgestalten können, wie z. B. Milzbrand, Tetanus etc., und ferner fakultativem Parasitismus, bei welchem unter gewissen Umständen die Parasiten gegen die Zellen den Sieg davontragen, wie z. B. Tuberkulose und Lepra, bei denen unserer Meinung nach die vorbereitenden Bedingungen erblich, d. h. organisch gestaltet sind, und drittens syntoxischem Parasitismus (Verf.), bei welchem die Bedingung zur Ansiedelung und besonderen Bewegungsrichtung (Krankheitsbild) vorbereitet wird durch eine gleichzeitige, die Widerstandskraft der Zellen akut oder chronisch paralysirende toxische Noxe.
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© 1899 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Schleich, C.L. (1899). Das mechanische Princip als Hauptwaffe gegen intercellulare Bakterienansiedelung. In: Neue Methoden der Wundheilung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36426-0_3
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