Skip to main content
  • 5 Accesses

Zusammenfassung

Bei der außerordentlichen Bedeutung, welche das Radium neuerdings in der Therapie besitzt, ist es wünschenswert, an dieser Stelle einige Angaben über die im Handel befindlichen Radiumpräparate zu machen und auch das Wichtigste über die Wirkung derselben ebenso wie über die Bewertung derselben beizufügen. Es muß vorausgeschickt werden, daß die Radiumpräparate allgemein zu den stark wirkenden Arzneimitteln zu zählen sind und daher die Be-nützung solcher Präparate nur unter Kontrolle des Arztes stattfinden soll. Aus diesem Grunde ist auch in Österreich-Ungarn das Radium und seine Präparate dem freien Verkehr entzogen. Die deutschen Radiumpräparate werden aus dem Sinter der Kreuznacher Quelle (Saline) — dem einzigen reichsdeutschen Ausgangsmaterial — hergestellt, während auf österreichischem Gebiet bekanntlich die Uranrückstände aus Joachimstal verarbeitet werden. Von bekannten Fabriken, welche Radiumpräparate herstellen, seien genannt die Radiogen-Gesellschaft in Charlottenburg, Gutenbergstraße, die Radium-Aktiengesellschaft in Berlin und die Radiumgesellschaft in Dresden-A. 3. Die Abgabe der Radiogen-Präparate geschieht in mehrfacher Form, je nach der Art der Verwendung, entweder zu Trinkkuren oder Badezwecken oder lokaler Verwendung. Es ist dementsprechend bei dem für Trink- und Badekuren in Betracht kommenden Wasser die Emanation im Wasser gelöst oder wie bei dem Radiogenschlamm an radiumhaltiges Salz gebunden. Es ist selbstverständlich, daß speziell das Radiogenwasser nur eine beschränkte Haltbarkeit haben kann. Zu diesem Zwecke sind von der Radiogengesellschaft sog. Emanatoren konstruiert worden, welche Wasser immer mit Radium-Emanationen anreichern. Über die weiteren Eisensohaften dieser Präparate vergleiche man Pharmazeutische Zeitung 1909, Nr. 100, S. 987 u. 1912, Nr. 43, S. 432 und Apoth,-Ztg. 1912, Nr. 44, S. 404. Die Radiumgesellschaft in Dresden bringt sowohl für Trink- als auch Inhalations- und Badezwecke die sog. Radium-Keil-Tabletten in den Handel. Es lassen sich 4 Arten der Radiumtherapie unterscheiden. Erstens die direkte Bestrahlung, zweitens das Inhalieren von Emanationen, drittens das Baden in radiuznhaltigem Wasser und viertens das innerliche Einführen von Radiumpräparaten durch den Mund oder subkutan. Am beliebtesten und einfachsten gestaltet sich die Inhalation, welche auch neben der Badekur wohl die wirksamste sein dürfte. Bei der Badekur nimmt man an, daß sowohl durch das Einatmen wie auch durch die Haut Emanationen in den Körper übergehen. Man hat bisher von Wirkungen des Radiums auf den Organismus solche auf Fermente, Gefäße, Bakterien und Zellen festgestellt. Hieraus geht nach den Untersuchungen von Kionka hervor, daß die Radiumtherapie durch direkte Strahlungen bei oberflächlichen bösartigen Geschwülsten angewendet wird. Mit Bädern und Inhalationen bekämpft man chronischen Rheumatismus, Neuralgien, entzündliche Zustände, Frauenleiden, allerhand Katarrhe und vor allem die Gicht. Trotzdem eigentliche Kontraindikationen nicht festgestellt wurden, dürfen, wie schon oben erwähnt, diese Präparate nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet und empfohlen werden. Neuerdings ist dem Radium im Mesothorium und Aktinium eine Konkurrenz erwachsen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 84.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1919 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Dieterich, E. (1919). Radium-Präparate. In: Dieterich, K. (eds) Neues Pharmazeutisches Manual. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36423-9_82

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-36423-9_82

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-35594-7

  • Online ISBN: 978-3-662-36423-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics