Zusammenfassung
Das Desinfizieren erstreckt sich nach zwei Seiten hin, einmal auf das Abtöten der Bakterien und Mikroorganismen, anderseits auf das Desodorisieren, d. h. den Vorgang, gewissen Körpern ihren unangenehmen Geruch zu nehmen. In der Manipulation des Abtötens der Bakterien ist auch inbegriffen, wenn das betreffende Desinfektionsmittel nicht vollkommen tötet, sondern nur entwicklungshemmend wirkt. Der ganze Vorgang der Desinfektion und die Anwendung der Desinfektionsmittel läßt sich also in die Abteilungen „Abtöten resp. Entwicklungshemmung“ und „Desodorisieren“ einteilen. Die Beurteilung der Desinfektionsmittel soll nach den von Robert Koch gegebenen Grundlagen erfolgen insofern, als mindestens auch Milzbrandbazillen von dem betreffenden Mittel in ihrer Entwicklung gehemmt oder vollständig abgetötet werden. Wichtige Grundlagen für die diesbezüglichen modernen Prüfungen haben Paul und Krönig gegeben und in der Zeitschrift für physikalische Chemie 1896, Band 21 niedergelegt. Die Desinfektion selbst zerfällt in 1. mechanische Desinfektion, z. B. die Händedesinfektion, Abreiben der Wände, Überlackieren usw., 2. in Sonnendesinfektion, 3. in die Desinfektion durch Austrocknung und endlich 4. in die chemische Desinfektion, welche die gebräuchlichste darstellt. Zu letzterer rechnen wir die Desinfektion mit Wasserdampf verschiedener Art und die Desinfektion im engeren Sinne durch Anwendung solcher chemischer Mittel, welche die Mikroorganismen vollständig abtöten. Nach den Ermittelungen von Robert Koch sind als chemisch brauchbare Desinfektionsmittel in erster Linie Brom, Chlor, Jod und Sublimat zu bezeichnen. Ebenfalls ist bekanntermaßen die Kaliseife, wie überhaupt der Waschprozeß mit Schmierseife als ein gut desinfizierendes Mittel zu bezeichnen.
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Dieterich, E. (1919). Desnfizieren und Desinfektionsmittel. In: Dieterich, K. (eds) Neues Pharmazeutisches Manual. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36423-9_25
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