Zusammenfassung
Bei der Ableitung des Gesetzes der schwarzen Strahlung (§ 483) sah sich Planck (1900), um Übereinstimmung mit den Messungen zu erzielen, genötigt, eine Annahme zu machen, die mit den Vorstellungen der sog. klassischen Physik in vollkommenem Widerspruch steht. Aus diesen Vorstellungen folgt nämlich, daß die Aussendung jeglicher Strahlung, also auch der von den Atomen der Materie ausgehenden Lichtstrahlung, ein stetiger Vorgang sein müsse, und daß Strahlungsenergie in jeder beliebigen endlichen Menge auftreten könne, also auch beliebig teilbar sei. Man kann aber beweisen, daß diese Annahme zwingend zum Strahlungsgesetz von Rayleigh-Jeans führt, das, wie im §483 ausgeführt wurde, tatsächlich nur einen Grenzfall des Planckschen Gesetzes für lange Wellen und hohe Temperaturen darstellt, aber nicht allgemein gültig ist. Das Plancksche Gesetz würde in dasjenige von Rayleigh-Jeans übergehen, wenn die Konstante h, das Wirkungsquantum, gegen Null konvergiert, während tatsächlich, wie Messungen verschiedenster Art übereinstimmend ergeben, h = 6,544 · 10−27 erg. sec ist. Es ist demnach die endliche Größe des Wirkungsquantums h das entscheidende Merkmal der neuen Theorie gegenüber der alten.
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Westphal, W.H. (1933). Quantentheorie und Theorie der Materie. In: Physik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36406-2_8
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