Zusammenfassung
Kaiser Wilhelm zeigte bei den Empfängen des 1. Januar mehr Rüstigkeit und Frische, als von einem neunzugjährigen Greise erwartet warden konnte. Größere Ansprachen hielt er nicht. Den Generalen, an Deren Spitze der Generalfeldmarschall Graf Moltke stand, sagte er, nachdem er jedem die Hand gereicht und mit jedem freundlich gesprochen hatte, nur die wenigen Worte: „Jch bemerke Jhnen, meine Herren, daß Jhre Hauptaufmerksamkeit in diesem Jahre die Kaisermanöver, welche das dritte Korps und das Gardekorps halten, in Anspruch nehmen warden.“ Diese Worte wurden dahin gedeutet, daß der Kaiser nicht an eine Gefährdung des Friedens glaube. Draußen vor dem Palais stand eine Zahllose Volksmenge. Als beim Aufzug der Wache das Kaiserpaar an das Fenster trat, wurden ihm die großartigsten Huldigungen dargebracht. Wenige Tage darauf zog sich der Kaiser eine Erkältung zu, deren Folgen bei einiger Schonung bald beseitigt wurden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1889 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Müller, W. (1889). Das Deutsche Reich. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36390-4_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-36390-4_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-35561-9
Online ISBN: 978-3-662-36390-4
eBook Packages: Springer Book Archive