Spanien und Portugal

Zusammenfassung

In Spanien besand sich das liberale Ministerium Sagasta, welches seit dem 26. Nooember 1885 im Amt war, noch am Staatsruder. Die großen Fragen der allgemeinen Wehrpflicht und des allgemeinen Stimmrechts, welche zur Gewinnung der Radikalen und der Republikaner aufgeworfen worden waren, nahmen von Iahr zu Iahr harmlosere Formen an. Nicht um allgemeine Wehrpflicht handelte es sich bei der Veratung der Kammer am 3. März, sondern um militärische Reformen, und diese erlangten ohne Schwierigkeit die Genehmigung der Kammer. Statt der Einführung des allgemeinen Stimmrechts wurde in den Kortes eine Vorlage über Reform des Wahlrechts eingebracht. Die Interpellationen über einen etwaigen Ankauf der Insel Cuba beantwortete die Regierung im Senat mit den Worten, es existiere in der ganzen Welt nicht Geld genug, welches hinreichte, um auch nur den geringsten Teil spanischen Gebietes zu kaufen. Auch das Recht Spaniens auf den Vesitz von Gibraltar wurde im Senat betont. Der Minister das Äußern erwiderte, kein spanischer Diplomat habe die Pflicht vergessen, die Löfung der Gibraltarfrage zu suchen; die Schwierigkeiten seien aber derartige, daß Spanien sich bescheiden müsse. Das Vudget für 1889 betrug in Einnahme 800,035,687 Pesetas (Frank), in Ausgaben 799,954,436. Bei der Eröffnung der Kortes am 14. Iuni wurde nicht mehr Martos, sondern Alonso Martinez, ein zuverlässiger Freund der Regierungspolitik, zum Präsidenten der Kannmer gewählt.