Zusammenfassung
Die Annäherung an Deutschland, sowohl auf politischem Gebiet als im häuslichen Leben, das früher ganz unter französischem Einfluß stand, machte sich in Konstantinopel immer mehr bemerklich. Wurde ja am 20. September in Konstantinopel die erste Rummer einer deutschen Zeitung, „Osmanische Poft“, ausgegeben. Die fortschritte, welche die Lürkei machte, waren unverkennbar. Am 2. Juni erfolgte die Eröffnung des 40 Kilometer langen Leiles der kleinasiatischen Eisenbahn Ismid-Angora bis Adabasar. Die Konzession zum Bau der Eisenbahnlinie Saloniki-Monastir, welche eine Länge von 80 Kilometer hat, wurde Alfred Kaulla, dem Vertreter der deutschen Bank in Berlin, erteilt. Die Linie ist in Wirtschaftlicher und militärischer Beziehung von größter Wichtigkeit. Daß der Bau der Bahn in deutschen Händen ist, wird, was die Bestellung des Materials betrifft, der deutschen Industrie sehr zu statten kommen. Daß am 26. August der deutsch-türkische Handelsvertrag abgeschlossen worden ist, haben wir schon erwähnt. In den Provinzen freilich, wo der Gegensatz zwischen Schristentum und Mohammedanismus, zwischen Paschawirtschaft und europäischen Ansprüchen der Unterthanen, zwischen türkischen Verpflichtungen und türkischer Nichtbeobachtung derselben das herrschende System ist, ging kaum ein Jahr ohne den Ausbruch von Aufständen vorüber.
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Müller, W. (1891). Die Balkanstaaten und Griechenland. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36388-1_7
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