Zusammenfassung
Am Neujahrstage sprach sich König Humbert den Avordnungen des Parlaments gegenüber dahin aus, daß das Jahr unter den besten und glücklichsten Vorzeichen hinsichtlich der Beziehungen Italiens zum Auslande beginner, Regierung und Kammern könnten sich daher in Ruhe ganz den Sorgen für die schwerwiegenden Interessen des Landes widmen. Darin sprach sich eine schwere Sorge um die Entwickelung der Dinge im Innern aus, die sich trotz aller drängenden Umstände nicht natürlich entwickeln konnten, weil engherziger Geist, Eigennutz und alte Mißbräuche in allen Kreisen noch zu sehr vorwalteten. Das zeigten schon die „Universitätsunruhen“ im Januar. Man wußte. Daß die Regierung die Aufhebung einiger kleineren Universitäten plane, weil sie 16 Universitäten nicht für nötig hielt und mit den Mitteln einiger kleineren die größeren lebensfähig zu gestalten gedachte. Obwohl der betreffende Gesetzentwurf noch gar nicht bekannt war, steigerte sich die Bewegung gegen diesen plan immer mehr, und die Hochschulen, welche sich so besorgt zeigten, Parma, Siena, Eagliari, Macerata und Sassari, verrieten eben damit nur, daß sie ihre Eristenberechtigung für zweifelhaft hielten. Und mit ihnen sah jedermann ein, daß z. B. in der philosophischen Fakultät einer dieser Anstalten sieben Professoren für sichs Studierende zuviel waren.
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Wippermann, K. (1894). Italien. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36387-4_6
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