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Zusammenfassung

In der Niere begegnen wir dem wichtigsten Ausscheidungsorgan, dessen Ausscheidungstätigkeit sich auf eine sehr große Reihe von Substanzen erstreckt. Körperfremde, für den Organismus unbrauchbare Substanzen werden solange ausgeschieden, als sie auf dem Blutwege an die Niere herangebracht werden. Körpereigene Substanzen werden ausgeschieden, wenn sie in ihrer Größenordnung für den Organismus unbrauchbar oder schädlich werden. Teilweise durchlaufen solche Stoffe, mit der Nahrung zugeführt, unverändert den Organismus, andere erfahren intermediär Umwandlungen, wieder andere entstehen rein endogen als Stoffwechselendprodukte. Durch selektive Ausscheidung solcher Produkte wird die Niere zum maßgebenden und wichtigsten Regulationsorgan für die Zusammensetzung der Körpersäfte. Für die Ausscheidungsgröße oder Retention der körpereigenen Substanzen ist ihr Blutwert maßgebend, die Ausscheidung erfolgt erst, wenn ein bestimmter Schwellenwert überschritten wird, sofern diese Substanzen in einer gewissen Konzentration für normale Körperfunktionen notwendig sind. Andere körpereigene Substanzen sind für den Körper überhaupt nicht mehr von Bedeutung oder sogar schädlich, sie werden demnach ausgeschieden, ohne daß ihre Blutkonzentration einen bestimmten Wert erreicht. Auf diese Weise garantiert die gesunde Niere eine optimale stoffliche Zusammensetzung der Gewebe und Körperflüssigkeiten, vor allem die Isotonie, Isoionie und Isohydrie als die biologisch wichtigsten Konstanten des Organismus. Auf die Bedeutung dieser Faktoren sind wir bei der Besprechung des Mineral- und Wasserstoffwechsels bereits im einzelnen eingegangen und haben bei dieser Gelegenheit auch mehrfach die Bedeutung der Niere unterstrichen. Auf das dort Gesagte sei verwiesen. Für eine große Reihe von Substanzen ist die Niere das einzige Ausscheidungsorgan, d. h. die übrigen Ausscheidungsorgane (Atmung, Haut, Magendarmkanal) können nicht in ausreichendem Maße oder überhaupt nicht vikariierend eingreifen. Das gilt vor allem für das Kochsalz und die stickstoffhaltigen Stoffwechselendprodukte, während andere Mineralien, speziell Phosphate und Salze der Erdalkalien, weitgehend durch den Darm zur Ausscheidung kommen Das ausscheidungspflichtige Wasser kann zwar extrarenal ausgeschieden werden, andererseits muß es in gewissem Umfang der Niere als Lösungsmittel für die harnpflichtigen Substanzen zur Verfügung stehen. Ohne dieses Lösungsmittel kann eine Ausscheidung der Substanzen nicht erfolgen. Lediglich für die Kohlensäure ist die Lunge das maßgebende Ausscheidungsorgan, der gegenüber die Niere völlig an Bedeutung zurücktritt.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Lucke, H. (1934). Harnorgane. In: Grundzüge der Pathologischen Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36336-2_11

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