Zusammenfassung
Bei den verschiedensten Gelegenheiten haben wir bereits darauf hingewiesen, daß im Rahmen krankhafter Prozesse eigenartige Pigmentbildungen auftreten. Deshalb scheint uns eine zusammenfassende Betrachtung im Hinblick auf die verschiedene Entstehungsgeschichte krankhafter Pigmentierung zweckmäßig. Im normalen Organismus kommt Pigment im wesentlichen in zwei Formen vor. Einmal sind es die Melanine, deren Muttersubstanzen zyklische Eiweißkörper sind, die kein Eisen enthalten und keine Beziehungen zu dem Blutfarbstoff haben. Hierzu gehört in erster Linie das Hautpigment, welches je nach seiner Intensität und Anordnung zum wesentlichen Rassenkennzeichen wird. Auch die Pigmentierungen der Haare, der Augenhäute, der Warzenhöfe, bestimmter Gegenden des Gehirns u. dgl. gehören zu dieser Gruppe. In fließendem Übergang führen Sommersprossen (Epheliden) und Muttermäler (Naevi pigmentosi) in das Gebiet der Pathologie. Die in Melanosarkomen und Melanocarcinomen vorhandenen Pigmente gehören der gleichen Gruppe an, der primäre Tumor geht in der Regel von den Pigmentzellen der Augenhäute aus. Die reichlichen Metastasen enthalten ebenfalls die melanotischen Pigmente, im übrigen kann man aber auch bei diesen Erkrankungen außerhalb der eigentlichen Tumoren an Haut und Schleimhäuten, also ähnlich wie bei der gleich zu besprechenden AnnisoNschen Krankheit, melanotische Pigmente auftreten sehen. Die Entstehung dieser Pigmente, also auch des Hautpigmentes selbst, wird in die entsprechenden Epithelzellen verlegt und ist Ausdruck eines fermentativen Oxydationsvorganges.
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Lucke, H. (1942). Pigmente. In: Grundzüge der Pathologischen Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36335-5_8
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