Wärmehaushalt

Zusammenfassung

Die Beobachtung der Körpertemperatur und ihrer Schwankungen ist eine Methode, die für die Beurteilung krankhafter Vorgänge unentbehrlich ist. Nicht jede Krankheit führt zu Veränderungen der Körperwärme; jedoch findet eine große Reihe von Krankheiten auch in Änderungen der Körperwärme ihren Ausdruck, wobei uns die Körpertemperatur einen wichtigen Hinweis nicht nur für die Schwere und Art der Erkrankung, sondern auch für die Reaktion des Körpers auf den krankhaften Prozeß gibt. Der Mensch gehört zu den Lebewesen, bei denen die Erhaltung der Lebensvorgänge an eine weitgehende Konstanz seiner Eigenwärme gebunden ist. In typischen Tagesschwankungen bewegt sich die Körperwärme um einen Mittelwert, der für Kinder etwas höher liegen kann als für alte Leute, jedoch im ganzen eine sehr geringe Schwankungsbreite zeigt, die unter einem Temperaturgrad liegt. Die Wärmeregulation erfolgt zentral durch das Wärmezentrum im Zwischenhirngebiet. Durch die Zusammenarbeit einer ganzen Reihe chemischer und physikalischer Vorgänge gelingt es, die Isothermie gegenüber den vielen störenden exogenen und endogenen Mechanismen zu erhalten. Sicher ist die Form des Reizes keine einheitliche. Über Temperaturwirkungen auf die Haut dürfte das Zentrum auf dem Nervenwege orientiert werden. Daneben müssen aber auch Änderungen der Bluttemperatur die Tätigkeit des Wärmezentrums entscheidend beeinflussen.