Zusammenfassung
„Blutungen, Ausfluß und Schmerzen“ gehörten nach der früheren Auffassung zusammen als Symptome der Endometritis chronica. Seit sich die Anschauungen über Endometrium und Endometritis grundlegend geändert haben, ist auch das so häufig angenommene Bild der Endometritis chronica zerfallen und mit ihm die obengenannte Trias auseinandergebrochen. Über die Blutungen und deren mannigfache Genese hat das Kap. IV berichtet, auch über die Schmerzen zur Regelzeit ist dort gesprochen: beide Symptome haben durch den Cyclusprozeß eine geringe, wenn auch sehr lockere Beziehung miteinander. Das Symptom des Ausflusses aber fällt völlig heraus; die alte Vorstellung, daß das Endometrium corporis durch irgendwelche hyperämisierende Vorgänge wuchere und dann Schleim absondere, der die Ausflußsubstanz bilde, ist als falsch erkannt. Das Endometrium corporis ist Eibett, das je nach den ovariellen Funktionsprozessen des Eireif ens oder Reifseins aufgebaut oder mit Embryonahrung ausgestattet wird (Proliferations- und Sekretionsphase). Das Sekret der Sekretionsphase besteht aus Zucker (Glykogen), Eiweiß (Schleimfärbestoffe, z. B. Mucicarmin stellen es dar — offenbar ein Glykoproteid) und Fett; das Wasser und die Salze kann man färberisch nicht darstellen. Dieses Sekret ist in den sägeförmigen Drüsen drin, aber am Ausfließen durch sehr enge Drüsenhälse verhindert; man kann bei hoher Sekretionsphase niemals abfließbare schleimähnliche Substanz im Corpus uteri-Cavum finden. Da die Voraussetzungen für die alte Endometritis chronica-Ansicht als Fluorquelle falsch sind, so muß die Frage nach dem Entstehen der Ausflußsubstanz neu gestellt werden.
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Schröder, R. (1948). Der Fluor genitalis. Die Schäden der Cervix, Scheide und Vulva. In: Gynäkologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36332-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-36332-4_7
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