Zusammenfassung
Vreneli war von den seltenen Weibern, welche regieren und gehorchen können, beides am rechten Orte; das sind rare Vögel. Es lief nicht umher wie ein Kiebitz, wenn er einen Frosch sieht, mit schrecklichem Geschrei: „Was soll lich machen? Was soll ich machen? und machte am Ende von allem, was man ihm angab, das Gegentheil, damit dei Welt merke, wer da regiere und Meister sei. Es regierte auch nicht von vorn herein in die Kreuz und in die Quer und fuhr nachher, wenn alles krumm kam, herum um Rath wie eine Katze, welcher man Nußschalen an die Tälpchen oder Glöcklein an den Schwanz gebunden. Diese Sorten von Weibern sind weniger rar.Vreneli war es weder um eine thörichte Erhebung seiner Person zu thun, noch war es von einer thörichten Selbstverblendung besessen, welche so rasch in trostlose Rathlosigkeit übergeht. Vreneli war es um die Sache zu thun, es besaß die Klarheit des Geistes, zu erkennen den besten Rath, die Selbstüberwindung, ihn da mit Dank zu nehmen, wo es ihn fand, und die Kraft, ihn mit Energie, als ob er in ihm selbst entstanden, durchzuführen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1886 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Gotthelf, J. (1886). Des Spruches Folgen. In: Uli, der Pächter. Birkhäuser Klassiker. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36303-4_20
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-36303-4_20
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-35475-9
Online ISBN: 978-3-662-36303-4
eBook Packages: Springer Book Archive