Die inneren Faktoren der Differenzierung

Zusammenfassung

Zwischen Kern und Plasma bestehen, wie schon betont wurde, vielerlei Wechselwirkungen, die beim Studium der Beziehungen zwischen erblicher Struktur und Entwicklungsleistung deutlich werden. Hier sei noch eine elementare Beziehung betont die oft beobachtet worden ist: der Kern hat einen bestimmten Einfluß auf die Plasmamenge und damit auf die Zellgröße. Zwar besteht kein festes Verhältnis zwischen Kernvolumen und Plasmavolumen, aber häufig steigt doch mit dem Kernvolumen auch das Plasmavolumen. Das wird z. B. beim Auftreten von Polyploidie deutlich. Polyploide Formen haben häufig ein größeres Zellvolumen als diploide. Das ist z. B. bei Spirogyra (Abb. 91), Laubmoosen (Abb. 92) und auch bei Blütenpflanzen festgestellt worden. Bei gleichbleibender Zellenzahl kommt die Vergrößerung des Zellvolumens äußerlich in einer Vergrößerung der Gesamtpflanze zum Ausdruck (Abb. 93): eine große Zahl unserer Kulturpflanzen liefert gute Beispiele dafür. Jedoch ist die Vergrößerung der Organe und der Gesamtpflanze nicht immer durch eine Größenzunahme der Zellen bedingt. Aber nicht immer verhält es sich so; es kann beim Polyploidwerden sogar eine Abnahme der Zellgröße eintreten; jedenfalls wurde das für Anthoceros angegeben (Bornhagen und Schwarzenbach).