Zusammenfassung
Darüber sind wir wohl alle einig, daß, wenn ich so sagen darf, die rein bakteriologische Bearbeitung der Gasödemfrage sowohl für den Bakteriologen, wie insbesondere für den fernerstehenden Kliniker bis jetzt etwas recht Unbefriedigendes hatte. Man hat das Gefühl, sich auf schwimmendem Boden zu befinden. Ich brauche nur daran zu erinnern, daß selbst über die Frage, ob wir es bei der Gruppe der Gasbazillen mit einer einheitlichen oder mit verschiedenen Gruppen zu tun haben, nichts weniger als Übereinstimmung besteht, daß eine Menge von Unterarten, Spielarten, sowie die Möglichkeit, eine Gruppe in die andere durch gewisse Kulturverfahren überzuführen, von einer großen Reihe von Bakteriologen angenommen, von anderen abgelehnt wird. Unter diesen Umständen war es vom experimentell-therapeutischen Standpunkte aus nötig, zunächst einmal festen Boden zu finden. Dieser feste Boden konnte nur so gewonnen werden, daß man zunächst suchte, ob in pathogener Hinsicht bestimmte dominante Eigenschaften an den als verschiedene Typen angesprochenen Gasbranderregern festgestellt werden konnten. Als solche in krankmachender Hinsicht dominante Kennzeichen können aber meines Erachtens nicht etwa rein bakteriologische Eigenschaften wie Beweglichkeit, Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Geißeln, Verschiedenartigkeit in der Sporulation, Schwärzung oder Nichtschwärzung von Hirnnährböden, Verhalten gegen Kohlehydrat und Eiweiß in künstlichen Nährböden, oder aber agglutinatorisches Verhalten und anderes mehr herangezogen werden, sondern vielmehr in erster Linie das Studium der Frage, ob bei diesen Bakterien echte Toxine vorkommen oder nicht.
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Consortia
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Sanitäts-Departement des Königlich Preussischen Kriegsministeriums. (1918). Diskussion. In: Weitere Untersuchungen über Gasödem-Serum. Veröffentlichungen aus dem Gebiete des Militär-Sanitätswesens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-35047-8_4
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