Zusammenfassung
Die Behandlung der Herzwunden hat in den letzten 10–20 Jahren eine erhebliche Wandlung durchgemacht. Während Billroth sich noch in den 60er Jahren vorigen Jahrhunderts sehr energisch allein schon gegen eine Parazentese des Herzbeutels aussprach und Rie dinger in seinem im Jahre 1888 erschienenen Lehrbuch die Ansicht vertrat, daß Herzverletzungen nur auf indirektem Wege zu behandeln seien, da der Vorschlag, Herzwunden zu nähen, kaum der Erwägung bedürfe, sind jetzt schon eine ganze Reihe von Herzverletzungen veröffentlicht worden, in welchen versucht worden ist, auf chirurgischem, das Herz direkt angreifendem Wege Hülfe zu bringen. Borchardt1) hat kürzlich 83 Fälle aus der Literatur zusammengestellt, bei welchen ein operativer Eingriff am Herzen oder Herzbeutel vorgenommen worden ist; 78mal ist die Herznaht gemacht worden, 5mal hat es sich um Operationen ohne Herznaht gehandelt. Freilich sind auch schon früher vereinzelte Stimmen laut geworden, welche in verzweifelten Fällen von Herzverletzungen die Naht empfahlen. So hat Koenig, noch bevor die Frage der Herznaht in weiteren chirurgischen Kreisen zur Diskussion stand, geraten, die Herzsutur zu versuchen, falls kein anderes Mittel geeignet erschien, um den Patienten zu retten. Auch A. Poncet hat 1892 sich dahin geäußert, daß man bei Herzverletzungn eventuell einen direkten Eingriff auf das Herz wagen könne. Experimentell ist die Frage schon seit einer Reihe von Jahren in Angriff genommen worden.
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Neuhaus (1906). Zur Frage der Herzverletzungen und ihrer Behandlung, nebst experimentellen Untersuchungen über die Resorbierbarkeit perikardialer Blutergüsse. In: Beiträge zur Chirurgie und Kriegschirurgie. Veröffentlichungen aus dem Gebiete des Militär-Sanitätswesens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34672-3_22
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