Die außervertragliche Haftung für Angestellte im ausländischen Recht

Zusammenfassung

Im Rahmen des hier gestellten Themas kann sich die Untersuchung, wenn sie sich in das Gebiet der Rechtsvergleichung begibt, naturgemäÛ nicht darauf beschränken, das Vorkommen eines dem des § 831 entsprechenden Entlastungsbeweises nachzuprüfen. Die Frage ist vielmehr hier allgemein dahin zu stellen, ob die der deutschen Rechtsprechung eigentümliche verschiedenartige Behandlung der GroÛ- und Kleinbetriebe in der Haftungsfrage auch im ausländischen Recht nachweisbar ist, und auf welchem Wege das fremde Recht sei es nun zu einer der deutschen Praxis entsprechenden oder zu einer gleichmäÛigen Haftung für schadenstiftende Handlungen von Angestellten gelangt. Es darf vorweg bemerkt werden, daÛ sich die rechtsvergleichende Darstellung hier im wesentlichen auf die Prüfung der wichtigsten fremden Rechtskreise, insbes. auf das französische und anglo-amerikanische Recht beschränkt und daÛ die Untersuchung auch in dieser Beschränkung nur eine lückenhafte sein konnte. Es handelt sich bei dem hier untersuchten Thema um so verschiedenartige Lebensverhältnisse, daÛ kein Gesetz imstande ist, sie lückenlos zu regeln, vielmehr die Ausgestaltung des im Prinzip ausgesprochenen Grundsatzes, wie wir dies bereits im deutschen Recht verfolgt haben, der Rechtsprechung überlassen muÛ. Das hat für die rechtsvergleichende Untersuchung den Nachteil, daÛ bei der Beschränktheit des zur Verfügung stehenden Materials leicht wichtige Ergebnisse der fremden Rechtsprechung und besonders Gegensätze und Veränderungen in ihr übersehen werden können. Diese Gefahr ist naturgemäÛ bei der Betrachtung des anglo-amerikanischen Rechtes besonders schwer zu vermeiden.