Zusammenfassung
Während man früher die nach der Verseifung des Aetherextraktes der Fäzes in Aether lösliche Substanz allgemein als Cholesterin ansah, zeigte zuerst v. Bondzynski1), später v. Bondzynski mit Humnicki2), dass der so gewonnene Körper in der Mehrzahl der Fälle vom Cholesterin verschieden ist, indem er sich unter anderem schon in kaltem Alkohol leicht löst, bereits bei 95 –99° C. schmilzt (Cholesterin bei 145°) und nicht in rhombischen Tafeln, wie das Cholesterin, sondern in langen feinen Nadeln aus Alkohol auskristallisiert. v. Bondzynski gab diesem Körper den Namen Koprosterin und bestimmte mit Humnicki seine Formel zu C27H48O (Cholesterin = C27H46O). Koprosterin ist demnach als ein Dihydrocholesterin aufzufassen, als ein Reduktionsprodukt des Cholesterins, aus dem es, wie weiterhin P.Müller3) nachwies, während der Passage durch den Darm beim Menschen (weniger beim Hunde!) immer dann gebildet wird, wenn reduzierende Prozesse in genügender Intensität vorhanden sind. Das ist bei gewöhnlicher Kost fast immer der Fall; nur wenn man durch strenge Milchdiät die Fäulnisprozesse herabdrückt, bleibt das Cholesterin unverändert. Es verhält sich also das Koprosterin zum Cholesterin etwa wie das Hydrobilirubin zum Bilirubin; nur scheint die Reduktion des Cholesterins nicht so leicht und nicht immer so vollständig zu erfolgen, wie die des Gallenfarbstoffes.
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Schmidt, A., Strasburger, J. (1915). Cholesterin, Lezithin und andere fettähnliche Körper (Lipoide). In: Die Fäzes des Menschen im normalen und krankhaften Zustande mit besonderer Berücksichtigung der klinischen Untersuchungsmethoden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34618-1_21
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