Zusammenfassung
Normalkot. Bei der ausserordentlich verschiedenartigen Zusammensetzung des Kotes ist ein Vergleich zwischen den Fäzes verschiedener Personen nur dann möglich, wenn wenigstens die wichtigste Komponente, die Nahrung, gleichartig war. Man kann wohl von dem „Hungerkot“, dem „Fleischkot“, dem „Milchkot“ usw. als typischen Kotarten sprechen, aber nicht von einem normalen Kot schlechthin, d. h. von einer charakteristischen Zusammensetzung des Kotes bei mittlerer gemischter Nahrung. Es ist aber einleuchtend, dass es für die klinische Kotuntersuchung durchaus notwendig ist, eine derartige Norm zu besitzen, weil es nur so möglich ist, geringe Abweichungen leicht zu erkennen. Mit diesen geringen Abweichungen sind speziell Unterschiede in der Ausnutzung der Nahrungsstoffe gemeint, die unter gewöhnlichen Umständen nur, wenn sie sehr ausgesprochen sind (z. B. im Fettstuhl), ohne weiteres in die Auge fallen. Wenn man bedenkt, welche grossen Vorteile die Magenpathologie aus der systematischen Anwendung bestimmter Kostnormen, wie dem Probefrühstück und der Probemahlzeit, gezogen hat, so ist es eigentlich kaum zu verstehen, warum nicht schon viel früher der Versuch gemacht wurde, auch die Beschaffenheit der Fäzes unter besonderen Versuchsbedingungen zu studieren. Quantitative Ausnutzungsversuche, wie sie von Fr. Müller, Klemperer, v. Noorden u. a. in die klinische Forschung eingeführt worden sind, sind doch nicht einfach genug, um allgemeine Verbreitung zu finden.
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Literatur
A. Schmidt, Die Funktionsprüfung des Darmes mittels der Probekost etc. 2. Auflage. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 1908.
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Schmidt, A., Strasburger, J. (1915). Allgemeine Methodik der Fäzesuntersuchung. In: Die Fäzes des Menschen im normalen und krankhaften Zustande mit besonderer Berücksichtigung der klinischen Untersuchungsmethoden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34618-1_2
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