Kristalle

Zusammenfassung

„Die phosphorsaure Ammoniakmagnesia erscheint mikroskopisch in verschiedenen Gestalten. Einmal in wohl ausgebildeten Sargdeckelkristallen, bald so klein, dass sie mit den Briefkuverts des Oxalsäuren Kalkes verwechselt werden können, bald zu enormer Grösse ansteigend, mit allen Zwischengrössen daneben. Diesen gutentwickelten Kristallen begegnet man am häufigsten in flüssigen Stühlen und in dem Schleim, welcher neben breiigen oder auch festen Stühlen sich findet. — Dann erscheint das Doppelsalz gelegentlich in prachtvollen Fiederformen, wie sie beim raschen Auskristallisieren aufzutreten pflegen; diese Form habe ich nur selten getroffen. — Drittens findet man neben gut ausgebildeten Sargdeckeln viele solche mit Rissen, Sprüngen und teilweisen Absprengungen versehen. — Viertens habe ich einige Male eine sehr auffällige Form gesehen. Hier waren meist die länglichen Kristalle in so ungeheuren Massen scheitartig dicht aneinander gelagert, dass sie ein oder zwei mikroskopische Gesichtsfelder vollständig erfüllten; diese Haufen waren dann auch schon mit blossem Auge als kleine weisse Pünktchen auf dem Objektträger zu erkennen. — Endlich muss ich eine Erscheinungsform besonders hervorheben. In den festen oder breiigen Stühlen sieht man oft nur ganz vereinzelte oder auch gar keine Sargdeckelkristalle, dagegen in grösseren oder geringeren Mengen, zuweilen zerstreut, gewöhnlich aber m Haufen zusammenliegend, ganz verschiedenartig begrenzte glänzende Kristallsplitter, drei-, vier-, vieleckig, öfters ganz unregelmässig geformt.